Erstmals seit 2006 sind die krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten der Bundesbeschäftigten 2014 leicht zurück gegangen. Das belegt der jüngst vom Bundesinnenministerium vorgelegte Gesundheitsförderungsbericht 2014. Danach waren die Beschäftigen der unmittelbaren Bundesverwaltung 2014 im Durchschnitt an 19,25 Arbeitstagen krank oder in Rehabilitationsmaßnahmen. Dies ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um einen halben Tag.
Auf die gesamten 251 Arbeitstage im Jahr 2014 gerechnet beträgt die Quote damit 7,67 Prozent. Doch es besteht kein Grund für eine Entwarnung. Nach Jahren massiver Anstiege des Krankenstandes pendelt sich die Abwesenheitsquote nun auf dem hohen Niveau von 2012 ein.
Der Bericht betont selbst, dass die Abwesenheitsquote für sich allein betrachtet nur einen geringen Aussagewert hat. Dazu heißt es im Bericht: „Neben der rein quantitativen Erhebung der Abwesenheitszeiten ist eine qualitative Bewertung von arbeitsbedingten Einflüssen auf die Gesundheit, wie auch politischer und sozialer Faktoren notwendig. Dies ist nur ergänzend insbesondere im Dialog mit den Beschäftigten möglich, z.B. durch Gefährdungs- oder Arbeitssituationsanalysen, Mitarbeiterbefragungen sowie Gesundheitszirkel.“
Seit Jahren hat sich der DGB-Index Gute Arbeit als Instrument für solche Befragung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern etabliert. Er kann auch in einzelnen Behörden angewendet werden und ermöglicht dank jährlicher bundesweiter Repräsentativerhebung einen Vergleich mit den Beschäftigungsbedingungen anderer Behörden und Betriebe. Auch hier hat der DGB jüngst neue Zahlen vorgelegt. Sie beleuchten die Ursache der Arbeitshetze, die in vielen Fällen zu gesundheitlichen Beschwerden führt. Im Supplementband zur Studie nimmt der öffentliche Dienst mitunter unrühmliche Spitzenpositionen ein. So ist der Anteil derer, die bei der Arbeit sehr häufig Zeit- oder Termindruck durch zu viele gleichzeitig zu bearbeitende Vorgänge verspüren, in der öffentlichen Verwaltung mit 39 Prozent am höchsten. Auch im Erziehungs- und Unterrichtsbereich sind die Belastungen hier enorm.
Bei den Wegen aus der Belastungskrise weißt der Gesundheitsförderungsbericht der Bundesregierung selbst auf die kürzlich erschienenen Leitlinien für mitbestimmte, partizipative und gendergerechte Analysemethoden im Gesundheitsmanagement hin, die unter wesentlicher Mitwirkung des DGB erarbeitet wurden.
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