Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 109 - 24.11.2015
Pressemitteilung

Reformkommission Bildung wichtiger denn je

Kooperationsverbot endlich streichen

Zum OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick 2015" erklärte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Dienstag in Berlin:

„Der OECD-Bericht zeigt: Die Dauerbaustellen der Bildungspolitik bleiben bestehen. Nur 4,4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung investiert Deutschland in Kitas, Schulen, Hochschulen oder Weiterbildung. Der OECD-Schnitt liegt bei 5,3 Prozent. Wir haben einen Investitionsstau in der vermeintlichen Bildungsrepublik. Bund, Länder und Kommunen müssen mehr für die Qualität der frühkindlichen Bildung, Inklusion in der Schule, die soziale Öffnung der Hochschulen und ein öffentliches Weiterbildungssystem leisten. Zudem müssen hunderttausende Geflüchtete in Bildung und Ausbildung integriert werden.  Ohne frisches Geld werden diese Reformen nicht gelingen.

Der OECD-Bericht zeigt auch: Das duale System der Berufsausbildung ist gut, die Jugendarbeitslosigkeit ist bei uns vergleichsweise niedrig. Aber: Rund 256.000 junge Menschen  befinden sich nach den amtlichen Statistiken in den Warteschleifen im Übergang von der Schule in die Ausbildung - oftmals ohne Aussicht auf einen Berufsabschluss. Knapp 1,4 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren haben keine abgeschlossene Ausbildung. Das sind fast 14 Prozent dieser Altersgruppe. Selbst bei gleicher Leistung hat das Kind aus einer Akademikerfamilie im Vergleich zu einem  Arbeiterkind eine mindestens drei Mal so große Chance das Gymnasium zu besuchen. Auch bei der Weiterbildung klafft die soziale Schere weiter auseinander.

Damit der Bund den Ländern und Kommunen für die Bildungspolitik finanzielle Hilfen gewähren kann, muss das Kooperationsverbot endlich aus dem Grundgesetz gestrichen werden. Bund und Länder sollten schnellstens eine Reformkommission einrichten und gemeinsam mit Kommunen und Sozialpartnern eine Bildungsstrategie ausarbeiten. Die DGB-Vorschläge dazu liegen längst auf dem Tisch."


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