Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 047 - 06.04.2011

Ausbildungsgarantie statt sinnloser Warteschleifen

Anlässlich der Vorstellung des Berufsbildungsberichts 2011 erklärte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Donnerstag in Berlin:

„Allein im Jahr 2010 landeten mehr als 320.000 Jugendliche in den Warteschleifen und Ersatzmaßnahmen des so genannten ‚Übergangssystems’. Und dies ohne Aussicht auf eine qualifizierte Ausbildung, die zu einem Berufsabschluss führt. Wir müssen endlich den Wildwuchs der Warteschleifen lichten und durch ein transparentes, anschlussfähiges Ausbildungssystem ersetzen, das allen Jugendlichen eine Ausbildungsgarantie bietet.

Jugendliche, die einzig aufgrund mangelnder Ausbildungsangebote keinen betrieblichen Ausbildungsplatz finden, benötigen keine berufsvorbereitende Maßnahme und keine Einstiegsqualifizierung. Diese Jugendlichen sollten spätestens sechs Monate nach Beginn des Ausbildungsjahres einen Rechtsanspruch auf eine außerbetriebliche Ausbildung erhalten.

Gerade beim Übergang von der Schule in den Beruf rächt sich, dass der Ausbildungspakt von Bundesregierung und Spitzenverbänden der Wirtschaft auch Jugendliche als versorgt zählt, die keinen Ausbildungsplatz erhalten, sich aber mit Bewerbungstrainings, Praktika und Einstiegsqualifizierungen über Wasser halten. So wird der Blick auf die tatsächliche Lage am Ausbildungsmarkt verstellt.“

Der DGB sieht im „Hamburger Modell“ ein Beispiel, wie der Übergang in eine Ausbildung sinnvoll strukturiert werden kann. Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz finden, absolvieren in einer Berufsschule ein erstes Ausbildungsjahr. Mit dem nächsten Ausbildungsjahr wechseln die Jugendlichen entweder in eine duale oder eine außerbetriebliche Ausbildung unter Anerkennung der bisher absolvierten Ausbildungsinhalte. In allen Maßnahmen muss ein hoher Anteil betrieblicher Praxis verankert sein, um die Akzeptanz unter den Akteuren zu erhöhen.

Votum zum Entwurf des Berufsbildungsberichts 2011 (PDF, 106 kB)

Das Ausbildungsjahr 2010 war enttäuschend. Das Ausbildungsplatzangebot ist auf den drittniedrigsten Stand der vergangenen 10 Jahre gefallen. Deshalb das Votum: Den Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich gestalten, die Qualität der Ausbildung verbessern, die Durchlässigkeit im Bildungssystem erhöhen, Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen stärken, Weiterbildung ausbauen.

DGB-Position: Weniger ist Mehr (PDF, 110 kB)

Jugendliche im Übergang zwischen Schule und Beruf. Eine gute Ausbildung ist die beste Voraussetzung, um sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können. Deshalb unterstützt der DGB die Forderung nach einem „Grundrecht auf Ausbildung“.


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