Deutscher Gewerkschaftsbund

24.06.2013

Lohnsklaverei in Deutschland: Das DGB-Projekt Faire Mobilität berät und hilft

Lohnsklaverei ist in Deutschland weiter verbreitet als allgemein angenommen. Schlachter und Bauarbeiter aus Ost- und Südosteuropa, die mit Werkverträgen oder als Scheinselbständige zu Hungerlöhnen schuften, Reinigungskräfte, die in Nobelhotels im Akkord putzen, Pflegekräfte, die rund um die Uhr bei niedrigster Bezahlung und ohne jede Absicherung Angehörige pflegen. Viele dieser Kolleginnen und Kollegen arbeiten unter unvorstellbaren Bedingungen. Damit nicht genug, häufig werden sie auch noch um ihren geringen Verdienst betrogen und von skrupellosen Unternehmern ohne Bezahlung in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt.

Seit knapp zwei Jahren unterstützt das DGB-Projekt „Faire Mobilität“ Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Mittel- und Osteuropa bei der Durchsetzung ihrer Interessen.

Annelie Buntenbach, DGB Vorstandsmitglied, erklärte dazu am Montag in Berlin:

"Es ist dringend notwendig, dass die Beratung und Hilfe für die Betroffenen weiter ausgebaut wird. Wir brauchen ein Recht auf Beratung für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die zur Arbeit nach Deutschland kommen. Außerdem braucht es bessere gesetzliche Schutzregelungen, deren Einhaltung kontrolliert und durchgesetzt werden müssen. Diese Themen werden derzeit auf europäischer Ebene im Rahmen der Durchsetzungsrichtlinie zur Entsenderichtlinie verhandelt. Wir setzen uns dafür ein, dass das am Ort der Arbeit geltende Sozial- und Arbeitsrecht eingehalten wird, damit die Beschäftigten, gleich woher sie kommen, vor Ausbeutung geschützt werden.“

Faire Mobilität betreibt sechs Beratungsstellen in Berlin, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart, wo sich Arbeitnehmer/innen aus den Ländern Mittel- und Osteuropas in ihren Muttersprachen über sozialrechtliche und arbeitsrechtliche Fragen informieren können und Hilfe bekommen. Die politische Verantwortung für das Projekt liegt beim DGB-Bundesvorstand. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, den Europäischen Sozialfonds und Eigenmittel des DGB.

Auf der Webseite von Faire Mobilität (www.faire-mobilitaet.de) finden Sie neben der Rubrik „Aktuelles“, in der die öffentliche Berichterstattung zum Thema kontinuierlich dokumentiert ist, Fälle erfolgreicher Beratungsarbeit sowie Informationsmaterialien in verschiedenen Sprachen, die über die Rechte auf dem Arbeitsmarkt aufklären.

 

Kontakt

Faire Mobilität, DGB, Keithstr. 1–3, 10787 Berlin

Ansprechpartner:            Dominique John
E-Mail:                             mobilitaet@dgb.de
Telefon:                            (+49) 030 – 21 240 540
Fax:                                  (+49) 030 – 21 240 599

Webseite:                         www.faire-mobilitaet.de/


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