Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 074 - 16.12.2019
Pressemitteilung

Fachkräfte gewinnen und binden: Durch Integration und Weltoffenheit

Zum Fachkräfteeinwanderungsgipfel der Bundesregierung sagt Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied:

„Es ist gut, dass die Bundesregierung endlich die längst überfällige Strategie festlegen will, um Fachkräfte zu gewinnen. Aber die Bundesregierung muss das eine tun, ohne das andere zu lassen: Denn hierzulande gibt es bereits ein Fachkräftepotential, das gehoben werden muss, insbesondere über Qualifizierung und Weiterbildung. Nötig ist nicht nur eine bessere Beteiligung von Frauen, Älteren und aktuell arbeitslosen Menschen am Erwerbsleben, sondern auch Ausbildung und Integration von Zugewanderten, die bereits bei uns sind. Trotzdem wird ohne Fachkräfte aus dem Ausland der Bedarf in den kommenden Jahren nicht zu decken sein. Deshalb ist es richtig, auch auf Anwerbung im Ausland zu setzen.

Bei der Anwerbung müssen Transparenz und hohe Standards ganz oben auf die Agenda des Gesetzgebers. Wenn sich die Menschen für die Vermittlungsgebühren dubioser privater Firmen erst einmal verschulden und dann jede Arbeit unter den schlechtesten Bedingungen annehmen müssen, um diese Schulden abzubezahlen, macht sich der Gesetzgeber mitverantwortlich für ausbeuterische Arbeitsverhältnisse. Deshalb sollte die Anwerbung aus Sicht der Gewerkschaften bestenfalls über die öffentliche Arbeitsverwaltung organisiert werden, unter Beteiligung der Sozialpartner.

Darüber hinaus muss die Bundesregierung für gute Arbeit sorgen. Ausländische Kräfte kommen mit großen Erwartungen auch in Branchen, die viele Deutsche aus guten Gründen verlassen haben – wegen prekärer Beschäftigung, niedrigen Löhnen und belastenden Arbeitsbedingungen. Bestes Beispiel sind hier die Pflegeberufe.

Nicht zuletzt sind wir alle gefragt und gefordert, Fachkräfte und ihre Familien in unsere Gesellschaft zu integrieren und vor ausländerfeindlicher Hetze und Rassismus zu schützen – in Betrieben, auf dem Wohnungsmarkt, in Schulen, in Ausländerbehörden und Stadtverwaltungen und überall im alltäglichen Leben.“


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