Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 069 - 07.09.2018
Umfrage - DGB-Index Gute Arbeit

So hart sind die Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben am Freitag in Berlin eine repräsentative Beschäftigtenbefragung zu den Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass dort die Arbeitsbedingungen weitaus stärker von Zeitdruck und überbordender Arbeitsmenge geprägt sind als im Durchschnitt aller Berufsgruppen.

Teilnehmerinnen der Pressekonferenz zum DGB-Index zu Arbeitsbedingungen in der Pflege

Pressekonferenz zur Vorstellung der Beschäftigtenbefragung zu den Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege, u. a. mit DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach und ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. DGB/Hesse

So liegt der Anteil der Krankenpflegerinnen und –pfleger, die sich bei der Arbeit oft gehetzt fühlen bei 80 Prozent (Altenpflege: 69%; alle Berufsgruppen: 55%). Der Anteil der Beschäftigten in der Krankenpflege, die „häufig Abstriche bei der Qualität ihrer Arbeit machen, um die Arbeitsmenge bewältigen zu können“, liegt bei 49 Prozent (Altenpflege: 42%; alle Berufsgruppen: 22%). Dass sich unter diesen Bedingungen nur rund ein Fünftel der Beschäftigten vorstellen kann, bis zur Rente so zu arbeiten, liegt auf der Hand – Krankenpflege: 23 Prozent, Altenpflege: 20 Prozent, alle Berufsgruppen: 48 Prozent.

Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand: „Statt den Beschäftigten in der Altenpflege und in den Krankenhäusern den roten Teppich auszurollen, verschleißen die Arbeitgeber deren Gesundheit. Der Gesetzgeber muss Vorgaben für die Personalausstattung machen, die eine gute und sichere Versorgung gewährleisten. Die von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgelegten Personaluntergrenzen im Krankenhaus legitimieren den Pflegenotstand, statt ihn zu beheben.“

Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied: „Wir werden in Zukunft noch viel mehr Fachkräfte brauchen, die dazu bereit sind, in der Pflege zu arbeiten. Deshalb müssen die Bedingungen schnell und umfassend verbessert werden. Professionelle und hoch motivierte Beschäftigte dürfen nicht länger unter solchen Arbeitsdruck gesetzt werden. Das treibt sie in die Selbstausbeutung und schreckt Berufseinsteiger ab.“


Zur Information:
Für die Sonderauswertung zu den Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege wurden die Daten des DGB-Index Gute Arbeit für die Jahre 2012 bis 2017 zusammengefasst. Die Bewertungen der Pflegebeschäftigten haben sich in diesem Zeitraum kaum verändert. 84 Prozent der Befragten sind Frauen, die Teilzeitquote liegt bei 45 Prozent (weniger als 35 Stunden/Woche).


DOWNLOAD

DGB-Index: Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege (PDF, 2 MB)

Wie beurteilen die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege? Eine Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit.


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