Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 040 - 24.06.2020
Corona-Virus / Covid-19

DGB: Schutzschirm für Ausbildung schnell umsetzen

Die heute vom Bundeskabinett beschlossenen Maßnahmen zur Stabilisierung der Ausbildung müssen jetzt schnell umgesetzt und von den Unternehmen genutzt werden, fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sagte am Mittwoch in Berlin:

„Der Schutzschirm für Ausbildung kommt gerade noch rechtzeitig vor dem Start des neuen Ausbildungsjahrs. Er kann helfen, den Corona-Einbruch auf dem Ausbildungsmarkt abzumildern. Zurzeit ist ein Einbruch sowohl bei den angebotenen Ausbildungsplätzen als auch bei der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber zu sehen. Industrie und Handel, aber auch das Handwerk verzeichnen bisher je nach Region einen Rückgang von bis zu 20 Prozent der Ausbildungsverträge. Deshalb ist es höchste Zeit für mehr Schwung auf dem Ausbildungsmarkt. Damit wir von der Corona-Krise nicht in die Ausbildungskrise stolpern, müssen die jetzt beschlossenen Maßnahmen schnell umgesetzt und von den Unternehmen auch genutzt werden.

Die Gewerkschaftern drängen seit Beginn der Krise auf umfassende Hilfen für Jugendliche und Ausbildungsbetriebe, viele Vorschläge der Gewerkschaften finden sich nun im 500-Millionen-Paket der Bundesregierung wieder. Unternehmen, die Auszubildende aus insolventen Firmen übernehmen und sie weiter ausbilden, erhalten künftig eine Prämie. Betriebe werden auch gefördert, wenn sie im Verbund ausbilden – das heißt, die Auszubildenden lernen dann nacheinander in zwei oder mehreren Betrieben. Und Firmen, die stark von Kurzarbeit betroffen sind, ihre Auszubildenden und das Ausbildungspersonal aber nicht in Kurzarbeit schicken, bekommen ebenfalls eine Förderung. Das ist ein beachtliches Paket und sendet ein starkes Signal an Ausbildungsbetriebe und Jugendliche: Wir kämpfen um jeden Ausbildungsplatz.

Wichtig ist auch, dass die Bundesregierung betriebliche Ausbildung nicht mit der Gießkanne fördert. Die allgemeine Ausbildungsprämie für Betriebe, die ihr Ausbildungsengagement halten oder ausbauen, fließt nun – anders als zunächst im Konjunkturpaket der Koalition vorgesehen – nur in kleine und mittlere Betriebe, wenn sie coronabedingte Umsatzeinbrüche nachweisen können oder massiv von Kurzarbeit betroffen sind. Das ist für die Gewerkschaften eine wichtige Präzisierung, denn gesunde Ausbildungsbetriebe brauchen keine Subventionen.  

In der Corona-Krise zeigt sich, dass Sozialpartnerschaft in der Ausbildung funktioniert. Es war die Allianz für Aus- und Weiterbildung, in der Bund, Länder, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände die Grundzüge dieses Konzepts entwickelt haben. Die Allianz muss jetzt die Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt weiter im Blick haben. Sollte sich die Krise der Ausbildung weiter verschärfen, sind weitere neue Maßnahmen zu ergreifen. Wir bleiben am Ball.“


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