Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 042 - 05.05.2017
Psychische Belastung am Arbeitsplatz

"Runder Tisch darf nicht zur langen Bank werden"

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wird sich an dem heute ins Leben gerufenen „Runden Tisch zur Psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt“ beteiligen, drängt aber auf schnelle und konkrete Ergebnisse. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte am Freitag in Berlin:

„Der Abschlussbericht ‚Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt‘, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin heute präsentiert hat, belegt klar den Zusammenhang zwischen hoher Arbeitsintensität und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Darüber hinaus zeigt die Beschäftigtenbefragung, die der DGB mit dem ‚Index Gute Arbeit‘ vor zwei Tagen vorgestellt hat, dass Digitalisierung nicht automatisch entlastet. Bislang führt digitale Arbeit für mehr als die Hälfte der Beschäftigten zu mehr Arbeitsstress. Deshalb ist es heute und in Zukunft umso wichtiger, konkrete Maßnahmen für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz umzusetzen und Regelungslücken zu schließen.

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften unterstützen den neuen Runden Tisch und werden sich daran beteiligen - unter der Maßgabe, dass die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu arbeitsbedingten psychischen Belastungen schnellstens – spätestens bis Ende 2018 – in wirksame Schritte für die Gesundheit der Beschäftigten umgesetzt werden. Der Runde Tisch darf nicht zur langen Bank werden.

Die psychische Gesundheit in der Arbeitswelt werden wir nur mit mehr Verbindlichkeit schützen und fördern können. Deshalb halten wir eine Anti-Stress-Verordnung nach wie vor für notwendig. Für einen nutzbringenden Dialogprozess wäre es zudem hilfreich, wenn alle Akteure mit uns zusammen aus den vorliegenden Studien die Konsequenz ziehen würden, dass Arbeit und die Bedingungen, unter denen sie stattfindet, von ganz besonderer Bedeutung für die psychische Gesundheit ist. Diesen Zusammenhang sollten nun auch die Arbeitgeberverbände als gesichert annehmen.“

Mehr Informationen:

BAuA-Bericht zum Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“

DGB-Index Gute Arbeit: Sonderauswertung Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung bei digitaler Arbeit


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