Die Fußball-WM in Katar ist seit der Vergabe durch den Weltverband FIFA heftig umstritten. Jetzt wächst weltweit die Empörung über die Missstände auf den WM-Baustellen. Laut Amnesty International gibt es im Emirat "ein alarmierendes Ausmaß an Ausbeutung bis hin zu Zwangsarbeit". Michael Sommer fordert im rbb, die Arbeitsbedingungen sofort zu ändern oder notfalls Katar die WM zu entziehen.
Der DGB-Vorsitzende und Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) Michael Sommer ruft die Regierung in Katar zu sofortigem Handeln auf: "Wir fordern, dass entweder diese Bedingungen der Zwangsarbeit sofort und umfassend beendet werden, oder aber Katar die Fußball-Weltmeisterschaft wegzunehmen, ansonsten bewegt sich dort nichts", sagte er im rbb-Inforadio.
Im Emirat Katar leben offiziell 1,7 Millionen Menschen. Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International gibt es dort zusätzlich 1,5 Millionen Wanderarbeiter. Sie müssten ihre Pässe abgeben und unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. "Sie haben kein Recht sich zu wehren, sie haben kein Recht sich einer Gewerkschaft anzuschließen. 1,5 Millionen Menschen werden unter menschenunwürdigen Bedingungen zu Zwangsarbeit gezwungen", kritisierte Sommer im Interview. "Im Notfall muss man Katar die Spiele entziehen. Das Land steht vor einer klaren Alternative.“
Der Widerstand gegen die Missstände wächst auch bei den internationalen Gewerkschaften: "Wir haben mittlerweile Initiativen in Großbritannien, Schweden, Belgien und Frankreich gestartet. Wir erhöhen den Druck mit dem Ziel, dass tatsächlich etwas passiert", äußerte Sommer.
Zur Abstimmung: Rerun the vote - Keine Fußball-WM ohne Arbeitnehmerrechte.
Der Bericht von Amnesty International