Der DGB schlägt die Wiedereinführung der Rente nach Mindesteinkommen vor. "Auch wer ein niedriges Arbeitsentgelt hatte, darf nicht in Armut und unter das Grundsicherungsniveau abrutschen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Aufwertung von kleinen Einkommen am Ende des Arbeitslebens sei "eine Frage der Gerechtigkeit".
DGB/Simone M. Neumann
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach:
„Wer jahrzehntelang gearbeitet und in die Rentenversicherung eingezahlt hat, muss auch eine Rente bekommen, von der man im Alter in Würde leben kann. Auch wer ein niedriges Arbeitsentgelt hatte, darf nicht in Armut und unter das Grundsicherungsniveau abrutschen. Deshalb brauchen wir dringend eine Aufwertung von kleinen Einkommen am Ende des Arbeitslebens, das ist eine Frage der Gerechtigkeit.
Wir begrüßen, dass jetzt das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag in den Fokus genommen wird und erwarten, dass die Koalition dieses Versprechen jetzt auch umsetzt. Unser Vorschlag dazu ist die Wiedereinführung der Rente nach Mindesteinkommen. Sie ist zielgenau und bürokratiearm, es gibt sie bereits für die Zeit bis 1992. Von ihr profitieren insbesondere Frauen, die ja 70 Prozent der Beschäftigten des Niedriglohnbereichs ausmachen und damit ein besonders hohes Risiko der Altersarmut haben.
Wenn es wie bislang bei mindestens 35 Versicherungsjahren als Voraussetzung für die Rente nach Mindesteinkommen bleiben sollte, müssen in Zukunft aber auch Zeiten von Langzeitarbeitslosigkeit bei den Versicherungsjahren besser bewertet werden. Ansonsten würden erneut Versorgungslücken verursacht.“