Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Ostdeutschland verdienen immer noch weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Bei den von Gewerkschaften ausgehandelten Tariflöhnen ist die Lohnlücke praktisch geschlossen.
Während nach Zahlen des WSI-Tarifarchivs* der Hans-Böckler-Stiftung Ostdeutsche im Schnitt nur 83 Prozent des Lohns westdeutscher Arbeitnehmer bekommen, sind es bei Tariflöhnen 97 Prozent: Dort, wo Gewerkschaften Tarifverträge aushandeln, ist die Lohnlücke also fast geschlossen und liegt nur noch bei 3 Prozent.
Hans-Böckler-Stiftung
Weitaus größer ist laut WSI-Tarifarchiv der Einkommensrückstand bei ostdeutschen Beschäftigten, die nicht nach Tarif bezahlt werden. Diese Differenz sei ein wesentlicher Grund dafür, dass die die effektiven Bruttoverdienste im Osten um insgesamt 17 Prozent niedriger ausfallen als im Westen (siehe folgende Grafik).
Hans-Böckler-Stiftung
*September 2015