Viel erreicht, aber auch noch viel zu tun: Die Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland sind immer noch gewaltig. "30 Jahre nach der Deutschen Einheit müssen wir feststellen, dass wir trotz großer Anstrengungen noch immer mellenweit von gleichwertigen Lebensverhältnissen entfernt sind", sagt DGB-Vorstand Stefan Körzell.
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Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, hat seinen Jahresbericht zum Stand der Einheit vorgelegt. Er sieht große Fortschritte, aber auch anhaltende Unterschiede - und warnt vor einem wachsenden Rechtsextremismus im Osten.
"30 Jahre nach der Deutschen Einheit müssen wir feststellen, dass wir trotz großer Anstrengungen noch immer meilenweit von gleichwertigen Lebensverhältnissen entfernt sind", sagt DGB-Vorstand Stefan Körzell. "Wir sehen auch, dass die mitunter bitteren Erfahrungen der Ostdeutschen in der Nachwendezeit zu spürbaren Nebenwirkungen für den Zusammenhalt der Gesellschaft geführt haben. Auf diese komplexen Herausforderungen gibt es keine einfachen Antworten.
Allerdings müssen auf die immer wiederkehrenden Analysen endlich entschiedenere Taten folgen, die die Arbeits- und Lebensbedingungen spürbar verbessern. Es ist ein Alarmzeichen, dass sich relevante Teile der Bevölkerung von der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung abgehängt fühlt. Ganz oben steht dabei die Stärkung der Tarifbindung, um für anständige und faire Einkommen zu sorgen. Die Beschäftigten in Ostdeutschland haben einen Anspruch auf gleiche Löhne für gleiche Arbeit. Zudem setzt der DGB auf einen handlungsfähigen und ansprechbaren Staat. Insbesondere in den ländlichen Räumen müssen staatliche Dienstleistungen erreichbar bleiben und muss eine Stärkung der Daseinsvorsorge die Lebensqualität verbessern.“