Seit die konservativen Tories in Großbritannien wieder die Regierung anführen, ist die Sterblichkeitsrate sprunghaft angestiegen. Forscher sind sich laut einer aktuellen Studie sicher: Es gibt einen direkten Zusammenhang zur Sparpolitik der Tories im Gesundheitswesen.
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Insgesamt soll es seit beginn der Kürzungspolitik der Tories 120.000 zusätzliche Todesfälle in Großbritannien gegeben haben. Allein im Jahr 2015 war die Sterblichkeitsrate sprunghaft um 5,6 Prozent angestiegen – obwohl sie bis zur Regierungsübernahme der Tories im Jahr 2010 stetig gesunken war. Das zeigt eine Studie der Universität Oxford und der "London School of Hygiene and Tropical Medicine", über die das Magazin Kontrast berichtet.
Die Studie zählt 45.000 zusätzlichen Todesfälle von 2010 bis 2014. Aufbauend auf diesen Daten seien es bis heute etwa 120.000 Todesfälle, so Kontrast.
Die Autorinnen und Autoren der Studie nennen mehrere Gründe, warum die Sparpolitik der Tories im Sozial- und Gesundheitswesen für diese Entwicklung mitverantwortlich ist. Mitautor Mahiben Maruthappu erklärt laut Kontrast etwa, dass mit zunehmender Arbeitslosigkeit auch die Sterberate bei Krebskranken steigt. Ein funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem könnte vor diesem Effekt schützen. Da die konservative Sparpolitik aber die Gesundheitsversorgung drastisch zusammengekürzt hat, steige die Sterberate.
Ein weiterer Grund: Allein der Abbau von Krankenpflege-Stellen könne für 10 Prozent der zusätzlichen Todesfälle verantwortlich sein.
Während die Konservativen in Großbritannien das Zwei-Klassen-Gesundheitssystem weiter vertieft haben, muss Deutschland einen anderen Weg gehen. "Langfristiges Ziel des DGB ist die Weiterentwicklung der Krankenversicherung zu einer Bürgerversicherung, um Ungerechtigkeiten zu überwinden, die solidarische Finanzierung zu stärken und dauerhaft verbesserte Leistungen für die Versicherten zu sichern", forderte der DGB bereits in seinen Anforderungen an die Parteien zur Bundestagswahl 2017.