Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat beim bundesweiten Aktionstag für gerechte Bedingungen in der Leiharbeit in Hamburg protestiert und machte kurzerhand das Rathaus dicht. Unter dem Motto “Für Lohndumping geschlossen. Kein öffentlicher Auftrag unter 8,50 Euro” machten die Gewerkschafter darauf aufmerksam, dass Hamburg aktiv etwas gegen Niedriglöhne tun kann: Die Hansestadt kann ein Zeichen setzen und Billiglöhne bei öffentlichen Aufträgen verhindern. Zudem forderten die Beteiligten Festeinstellungen statt Leiharbeit und gleiche Bezahlung von Leiharbeitskräften ab dem ersten Tag.
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Hamburg ist die Hauptstadt der Leiharbeit. Mit 30.700 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Leiharbeitskräften stellt die Hansestadt vergleichbare Großstädte in den Schatten. Leiharbeitnehmer verdienen vielerorts bedeutend weniger als vergleichbare Vollzeitbeschäftigte und sind viel häufiger als Beschäftigte anderer Branchen auf Hartz IV angewiesen, um ihren bescheidenen Lohn aufzustocken. Arbeitgeber missbrauchen die Leiharbeit, um Billigkräfte einzustellen, die sie schnell wieder loswerden können.