300 Euro extra im Monat für Studierende mit herausragenden Leistungen und ehrenamtlichem Engagement: Das ist die Idee des Deutschland-Stipendiums. Doch nur wenige nutzen das Programm, die bereitgestellten Gelder verfallen. Höchste Zeit, das Projekt endlich zu beenden und stattdessen das BAföG zu stärken, sagt DGB-Vize Elke Hannack.
DGB/Simone M. Neumann
Auch wenn die Zahl der Deutschland-Stipendiaten im vergangenen Jahr leicht gestiegen ist, kommen nach wie vor nur wenige junge Akademiker in den Genuss des Förderprogramms. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben 2016 25.500 Studierende ein solches Stipendium erhalten; das entspricht etwa 0,9 Prozent aller, die im Wintersemenster 2016/2017 an einer Hochschule eingeschrieben waren.
Zu den aktuellen Zahlen sagt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack:
„Trotz teurer PR-Kampagne bleibt das Deutschland-Stipendium ein echter Ladenhüter. Nur 0,9 Prozent aller Studierenden erhalten ein solches Stipendium. Das ursprünglich anvisierte und mittlerweile nach unten korrigierte Ziel von 8 Prozent wird damit nicht annähernd erreicht. Mehr noch: Allein im Jahr 2016 sind 15 Millionen Euro verfallen, die die Bundesregierung im Haushalt für das Deutschland-Stipendium eingeplant hatte. Es gab schlicht keine Nachfrage. Bildungsministerin Johanna Wanka sollte endlich ein Einsehen haben und dieses Programm auslaufen lassen. Die freien Mittel wären im BAföG besser angelegt.“