Drei von vier Menschen in Deutschland wollen ein Lieferkettengesetz. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von infratest dimap. Der DGB setzt sich als Teil der "Initiative Lieferkettengesetz" dafür ein, dass deutsche Unternehmen verpflichten werden, entlang ihrer weltweiten Lieferketten die Menschenrechte, Arbeitnehmerrechte, Sozial- und Umweltstandards einzuhalten.
Zudem gaben 91 Prozent der Befragten an, dass es Aufgabe der Politik sei, dafür zu sorgen, dass deutsche Unternehmen auch bei ihren Auslandsgeschäften Menschenrechte und Sozialstandards achten. Dieser Anteil lag unter Anhängerinnen und Anhängern von CDU und CSU sogar leicht höher (92 Prozent). Das Lieferkettengesetz steht auf der Agenda der Sitzung des Bundeskabinetts in dieser Woche, nachdem es wegen anhaltender Differenzen unter den befassten Ministerien bereits zweimal verschoben wurde.
"Der Widerstand von Bundeswirtschaftsminister Altmaier gegen ein Lieferkettengesetz widerspricht dem Willen der eigenen Wählerschaft, die sich klar für ein solches Gesetz ausspricht. Die Umfrage zeigt: Die Bundesregierung hat einen klaren Handlungsauftrag! Es ist höchste Zeit, dass sie dem endlich nachkommt", kommentiert Johanna Kusch, Sprecherin der Initiative Lieferkettengesetz, der auch der DGB angehört.