Deutscher Gewerkschaftsbund

25.04.2019
OECD Employment Outlook 2019

Weiterbildung: Neuer OECD-Bericht gibt Gewerkschaften recht

Die Arbeitswelt wandelt sich rasant. Deshalb braucht es mit Blick auf die Digitalisierung mehr und bessere Weiterbildung für die Beschäftigten – abere auch für Arbeitslose. Die Gewerkschaften haben dazu einen 10-Punkte-Plan vorgelegt. Der neue "OECD-Beschäftigungsausblick 2019: Die Zukunft der Arbeit" stützt die Forderung des DGB nach mehr Weiterbildung.

Präsentation am Flipchart

DGB/georgerudy/123rf.com

OECD: Gewerkschaften und Tarifverträge spielen wichtige Rolle bei Weiterbildung

"Um eine Arbeitswelt zu schaffen, die für alle lohnender und inklusiver wird, bedarf es ausreichender Finanzmittel – insbesondere zur Verbesserung der Erwachsenenbildung", heißt es im OECD-Bericht. Außerdem sieht die OECD eine Stärkung der Tarifpartnerschaft von Gewerkschaften und Arbeitgebern als ein Instrument, die Weiterbildung in den OECD-Ländern voranzubringen.

Recht auf Weiterbildung

"Die Weiterbildung muss gestärkt werden. Das ist wichtig, damit keine Arbeitnehmerin und kein Arbeitnehmer im Strukturwandel abgehängt wird", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack anlässlich der Vorstellung des Berichts durch die OECD. "Wir brauchen ein Recht auf Weiterbildung für jede und jeden, dass auch im Falle von Arbeitslosigkeit für Qualifizierungsmaßnahmen in Unternehmen gilt."

Geringqualifizierte und Arbeitslose weiterbilden

Ein weiteres Problem beim Thema Weiterbildung: In Deutschland gilt in vielen Unternehmen noch zu oft der Grundsatz "Wer hat, dem wird gegeben". Während bereits gut qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer regelmäßig an Weiterbildungen teilnehmen, fehlen oft Angebote für die Beschäftigten, für die Weiterbildung besonders wichtig wäre – zum Beispiel Geringqualifizierte oder Arbeitslose.

Deutschland ist damit im OECD-Vergleich leider kein Einzelfall. "In allen OECD-Ländern ist die Teilnahme an Weiterbildung unter denjenigen am niedrigsten, die sie am dringendsten benötigen", heißt es im OECD-Bericht. "Hierzu zählen insbesondere gering qualifizierte Kräfte, ältere Erwachsene, Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, sowie atypisch Beschäftigte."

Die Zahlen der OECD zeigen: In puncto Digitalisierung besteht erheblicher Weiterbildungsbedarf. Und: Gerade Geringqualifizierte können sich besonders selten weiterbilden, obwohl ihnen Qualifizierungsmaßnahmen am meisten helfen würden. OECD-Beschäftigungsausblick 2019: Die Zukunft der Arbeit

"Der digitale Wandel wird uns nur gelingen, wenn wir mehr in betriebliche Weiterbildung investieren", erklärte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann im Interview mit der Augsburger Allgemeinen. Zum Glück finde in vielen Unternehmen ein Sinneswandel statt. "Sie verstehen, dass Weiterbildung nicht nur ein Kostenfaktor ist, sondern eine Investition in die Zukunft."


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