Arbeitsministerin Ursula von der Leyen will die Rente mit 67 ohne Ausnahme für alle Berufsgruppen. Damit ist die Ministerin "meilenweit entfernt" von der Lebenswirklichkeit körperlich hart arbeitender Menschen. Schon heute schafft es nur jeder Zehnte bis zum 65. Lebensjahr.
Von Annelie Buntenbach
Die Träume der Bundesarbeitsministerin sind von der Lebenswirklichkeit der Menschen, die körperlich hart arbeiten müssen, meilenweit entfernt. Heute schafft es nur jeder Zehnte, bis zur Altersgrenze von 65 wirklich zu arbeiten. Und nur in jedem zweiten Betrieb ist überhaupt jemand über 50 beschäftigt. Deshalb empfinden es die Menschen als Hohn, wenn ihnen die Rente mit 67 mit der illusionären Aussicht auf eine zweite Laufbahn als Büroangestellter verkauft wird.
Niemand soll zum alten Eisen geworfen werden, aber denen, die nach einem harten Arbeitsleben nicht mehr können oder keinen Job mehr finden, darf nicht die Rechnung präsentiert werden für den Jugendkult vieler Arbeitgeber und den fehlenden Gesundheitsschutz im Betrieb.
Hier müssen die Unternehmen dringend etwas ändern. Und die Politik muss in diesen Fragen endlich Druck machen, statt mit der 67 noch denen die Rente zu kürzen, die es gar nicht schaffen können. Außerdem müssen diejenigen Arbeitnehmer besser abgesichert werden, die auf Erwerbsminderungsrente angewiesen sind. Hier ist das Risiko der Altersarmut am höchsten.