Fast jede zweite Frau in Deutschland arbeitet in Teilzeit, viele möchten ihre Arbeitszeit ausweiten. Bei den Männern ist es umgekehrt, sie wollen ihre Stundenzahl oft reduzieren. Doch starre Arbeitszeitregelungen machen es unmöglich, Erwerbstätigkeit, Hausarbeit und Familienpflichten miteinander zu vereinbaren. Die DGB-Frauen machen sich stark für ein Recht auf Teilzeit für alle Beschäftigten.
DGB Frauen
Frauen in Deutschland sind immer häufiger erwerbstätig. Aber fast jede zweite arbeitet in Teilzeit – oft ihr gesamtes Erwerbsleben lang. Damit ist Deutschland im europäischen Vergleich Spitzenreiter. Und wird es wohl auch bleiben: Während Männer weiterhin überwiegend Vollzeit arbeiten, steigt der Anteil an erwerbstätigen Frauen in Teilzeit.
Meistens ist es die Frau, die zusätzlich zur Arbeit für Kind und Haushalt sorgt – für viele Frauen nur mit einem Teilzeit- oder Minijob möglich. Dabei ist vor allem Teilzeit mit wenigen Arbeitsstunden mit Nachteilen verbunden: beim Einkommen, bei der Karriere und der sozialen Sicherung.
Der Trend bei den Wunscharbeitszeiten von Unter- und Überbeschäftigten ist ungebrochen: Vor allem Frauen in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen und in Teilzeit möchten ihre Arbeitszeit gerne ausweiten, immer mehr Männer ihre Stundenzahl reduzieren. Aber starre Arbeitszeitregelungen und Präsenzkultur machen es beiden – Frauen und Männern – unmöglich, Erwerbstätigkeit, Hausarbeit und Familienpflichten miteinander zu vereinbaren. Sie haben keine Chance, über Dauer, Lage und Takt ihrer Arbeitszeiten mitzubestimmen.
Für eine geschlechtergerechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben brauchen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Arbeitszeitsouveränität. Ohne einen gesetzlichen Rahmen lässt sich das nicht verwirklichen. Deswegen setzen Gewerkschaften am internationalen Frauentag 2016 ein Zeichen und fordern:
Die Frauen im DGB machen sich stark für eine geschlechtergerechte Verteilung der Arbeitszeit und eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen über alle Lebensphasen hinweg. Deshalb lasst uns gemeinsam: Heute für morgen Zeichen setzen!