Deutscher Gewerkschaftsbund

22.10.2020
Niedriglöhne in Deutschland

"Corona-Krise darf nicht für Lohndrückerei missbraucht werden"

8 Millionen Niedriglohnjobs im Jahr 2018

Jeder fünfte Beschäftigte hat laut Statistischem Bundesamt 2018 im Niedriglohnsektor gearbeitet - das sind 8 Millionen Jobs. Die Politik muss endlich gegenlenken - mit einem armutsfesten Mindestlohn von 12 Euro und einer Stärkung der Tarifbindung, fordert DGB-Vorstand Stefan Körzell. Und: die Arbeitgeber dürfen die Corona-Krise nicht dazu missbrauchen, die Lohnentwicklung weiter zu drücken.

Portrait Stefan Körzell

DGB/Simone M. Neumann

Stefan Körzell, DGB-Vorstandsmitglied, sagt zur aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamtes:

"Trotz jahrelangem Wirtschaftsaufschwung ist der gigantische Niedriglohnsektor in Deutschland bis 2018 nicht geschrumpft. Die Zahl der Niedriglohn-Jobs ist seit 2014 sogar um 400 000 gestiegen.

Die Politik muss endlich gegenlenken – mit einem armutsfesten Mindestlohn von 12 Euro und einer Stärkung der Tarifbindung. Damit zukünftig mehr Beschäftigte von Tarifverträgen profitieren, dürfen öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen gehen, die nach Tarif zahlen. Die Tarifflucht der Arbeitgeber muss bekämpft und mehr Tarifverträge müssen für alle Unternehmen einer Branche für verbindlich erklärt werden.

Insbesondere dürfen Arbeitgeber die Corona-Krise nicht dazu missbrauchen, die Lohnentwicklung weiter zu drücken. Das gilt für die Tarifverhandlungen in der Gebäudereinigung genauso wie für den Staat, der in den Tarifverhandlungen zum Öffentlichen Dienst mit gutem Beispiel vorangehen muss, anstatt Lohndrückerei zu betreiben."

 

 

Nach oben

Weitere Themen

Zu­sam­men für De­mo­kra­tie. Im Bun­d. Vor Or­t. Für Al­le.
Gruppe junger Menschen stehen lachend im Kreis und legen ihre Hände aufeinander
DGB/rawpixel/123rf.com
„Zusammen für Demokratie. Im Bund. Vor Ort. Für Alle“: Unter diesem Motto haben wir uns mit rund 50 anderen Organisationen zu einem starken Bündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam verteidigen wir unsere Demokratie – und alle, die hier leben.
Zur Pressemeldung

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai rufen wir Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen auf. 2024 steht der 1. Mai unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Das sind unsere 3 Kernversprechen. Wir geben Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …