Arbeiten bis 69 - im Finanzministerium wird dieses Szenario inzwischen diskutiert. Finanzierungslücken könnten so geschlossen werden, heißt es. Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sollen auf die ArbeitnehmerInnen abgewälzt werden.
Dazu DGB-Vorstandsmitlgied Annelie Buntenbach:
Die Rentenpolitik wird mittlerweile vom Finanzminister bestimmt. Schäubles Überlegungen, das Rentenalter wegen der Schuldenkrise auf 69 Jahre zu verlängern, ist perfide und gemein. Damit sollen wie immer allein die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise ausbaden. Schon die 67 geht allein zu ihren Lasten und verschärft die Altersarmut - von 69 gar nicht zu reden. Schließlich schaffen die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schon das jetzige Rentenalter von 65 nicht.
Auch die von Sozialministerin von der Leyen vorgeschlagene Zuschussrente ist ein von Schäuble diktierte Scheinlösung. Die Zuschussrente ist ein Hohn und kein ‚Lohn für Lebensleistung’.
Es ist auch die Aufgabe und Verantwortung der Bundesarbeitsministerin Lohndumping zu stoppen, damit die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich eine Rente erarbeiten können, die zum Leben reicht. Die Fehlentwicklung, dass jede/r Fünfte zu Niedriglöhnen arbeiten muss, lässt sich nicht durch eine Zuschussrente korrigieren und schon gar nicht rechtfertigen. Der Rentendialog muss deshalb dringend erweitert werden. Die Koalition darf einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro nicht länger blockieren.