Deutscher Gewerkschaftsbund

Solidarische Rente

26.09.2012

Rente: Beitragssenkung wird zur Niveausenkung

Vor der ersten parlamentarischen Beratung des Beitragsgesetzes 2013 zur gesetzlichen Rentenversicherung sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin:

„Wer den Rentenbeitrag senkt, erhöht das Altersarmutsrisiko der jungen Generationen. Bei einem Absinken des Rentenniveaus von heute 50 auf 43 Prozent würden künftig selbst die Renten von Normalverdienern in die Nähe der Grundsicherung abrutschen. Die derzeitige Durchschnittsrente der Männer von 867 Euro würde auf 745 Euro sinken, wenn das Rentenniveau von 43 Prozent schon heute gelten würde. Ein solcher Sturzflug der Renten ist für die jungen Generationen unzumutbar. Die Senkung des Rentenniveaus kann und muss vermieden werden.

Wir appellieren an die politische Vernunft aller Fraktionen im Deutschen Bundestag und fordern, die Senkung des Rentenbeitrags auf 19,0 Prozent zu stoppen. Eine Beitragssatzsenkung steht im eklatanten Widerspruch zu allen Bekundungen für mehr Vorsorge und Nachhaltigkeit. Angesichts der demographischen Herausforderungen und der drohenden Altersarmut wäre eine Beitragssatzsenkung vollkommen verantwortungslos. Wir begrüßen deshalb die Initiativen aus den – auch unionsregierten – Bundesländern, der Opposition und von Abgeordneten der Unionsfraktion, den Beitragssatz nicht zu senken, sondern zu stabilisieren.

Wenn die Koalition den Beitrag senken würde, wäre die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung innerhalb weniger Jahre auf dem Nullpunkt. Trotz eines dann unausweichlichen Beitragsschocks blieben bis zum Jahr 2030 keinerlei Spielräume für eine notwendige Sicherung der künftigen Renten. Eine Beitragssatzsenkung von heute führt zu einer Niveauabsenkung morgen.

Das DGB-Rentenkonzept zeigt, dass es selbst bei einer Begrenzung des Beitragssatzes auf 22 Prozent bis zum Jahr 2030 möglich ist, zumindest das Rentenniveau auf dem heutigen Stand von 50 Prozent zu halten.“

DGB-Rentenhearing Rede Buntenbach (PDF, 49 kB)

Der DGB hat am 26.9.2012 mit den Spitzen der Bundestagsfraktionen sein generationengerechtes Renten-Modell diskutiert . Annelie Buntenbach erläutert das Konzept in ihrem Eingangsstatement.

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