Pouya ist wieder da! Der afghanische Künstler, der sich ehrenamtlich für die IG Metall engagierte, musste Deutschland im Januar verlassen. Obwohl ihm in Afghanistan Lebensgefahr drohte. Nun konnte er wieder einreisen. Ob er eine Zukunft in Deutschland hat, ist dennoch alles andere als sicher.
Bianka Huber
Der Arbeitsvertrag war die vorläufige Rettung: Am Theater Münchner Schauburg wird Pouya die Hauptrolle des Ali in Fassbinders „Angst essen Seele auf“ übernehmen. Als der deutsche Botschafter in Kabul von dem Engagement erfuhr, ging es ganz schnell mit dem Visum. Am 16. März – nach 54 Tagen der Unsicherheit und des Wartens – landete Pouya wieder in Deutschland.
Noch in dieser Woche beginnen die Proben für das Theaterstück, das am 22. April Premiere feiert. Pouyas aktuelles Visum läuft am 2. August aus. Er hofft auf eine langfristige Anstellung und eine sichere Bleibeperspektive über dieses Datum hinaus.
Pouya, der seit sechs Jahren in Deutschland lebte, hat sich ehrenamtlich in der IG Metall-Flüchtlingsberatungsstelle „Der Laden“ engagiert. Mit seinem Flüchtlingschor ist er im Fernsehen und beim Bundespräsidenten aufgetreten, zudem war er Hauptdarsteller im Flüchtlingsdrama „Zaide“ an der Münchner Oper. Im Januar reiste Pouya „freiwillig“ aus Deutschland aus, um seine Abschiebung mit anschließender Wiedereinreisesperre zu umgehen. In Afghanistan bedrohten die Taliban den Künstler wegen seines Engagements mit dem Tod – ein Anschlag auf sein Leben war für Pouya der Grund, Afghanistan Richtung Europa zu verlassen. Bianka Huber, vom IG Metall-Flüchtlingsbüro „Der Laden“ blieb in Kontakt mit ihm und sammelte Spenden, um Pouyas Rückkehr zu ermöglichen.
"Abschiebung trotz Lebensgefahr" - einblick-Beitrag zu Pouya vom 20. Februar 2017