Auf dem Gebiet der Bundesrepublik leben so viele Menschen wir nie zuvor - doch in Ostdeutschland ist die Einwohnerzahl so niedrig wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Vor allem der ländliche Raum ist laut einer neuen Studie "regelrecht ausgeblutet". Das muss sich dringend ändern.
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Lücken zwischen Ost und West: Weg damit! Wie wir gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen können
Zuwachs im Westen, Bevölkerungsschwund im Osten: Eine aktuelle Studie des ifo-Instituts belegt dramatische Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Während sich die Einwohnerzahl in Westdeutschland seit Anfang des 20. Jahrhunderts mehr als verdoppelt hat, ist sie im Osten nahezu unverändert geblieben.
Die Studie nennt drei Gründe für die extrem ungleiche Entwicklung:
Fazit der Autoren: „Die Einwohnerzahlen beider Landesteile driften trotz Wiedervereinigung nahezu ungebremst auseinander. Die anhaltende Wucht der deutschen Teilung wird bis heute in der Öffentlichkeit völlig unterschätzt. Dieser Aspekt wird häufig übersehen und bedarf besonderer politischer Berücksichtigung."
Der DGB sieht das genauso und hat eine Resolution für gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West verabschiedet, mit ganz konkreten Vorschlägen. Denn:
Den Weg zu gleichwertigen Lebensverhältnissen muss keine Kommission erarbeiten – die Lösungen für viele Themen liegen längst auf dem Tisch: Mehr Tarifbindung sorgt für höhere Löhne. Die Grundrente und ein Kurswechsel in der Rentenpolitik können helfen, Altersarmut zu verhindern. Und für eine bessere Infrastruktur braucht es mehr öffentliche Investitionen.
All das kann dazu beitragen, die Abwanderung aus dem Osten zu stoppen und auch die ländlichen Regionen attraktiver zu machen. Die Politik muss jetzt deshalb diese Themen angehen:
Weitere Informationen, die Resolution im Wortlaut und die Forderungen des DGB im Überblick gibt es hier.