Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat sich bisher weder für einen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde noch für ein Vergabegesetz mit dieser Lohnuntergrenze eingesetzt. Mit einer Aktion vor dem Landtag in Magdeburg haben IG BAU und DGB die Landesregierung dafür kritisiert: Die Sachsen-Anhaltiner arbeiten im Bundesvergleich am längsten und verdienen dabei am wenigsten.
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Zehn Tage vor der Wahl in Sachsen-Anhalt. Vor dem Landtag steht ein Bett. Nicht zu klein. Und das im "Land der Frühaufsteher"! IG BAU und DGB machten damit deutlich, die bisherige Landesregierung hat verschlafen. Sie hat sich weder für einen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde noch für ein Vergabegesetz mit dieser Lohnuntergrenze eingesetzt. Das Ergebnis dieser Politik zeigt sich prompt: Sachsen-Anhaltiner stehen in der Tat als erste auf, arbeiten am längsten und verdienen im Bundesvergleich am wenigsten, wie die Statistik zeigt. Damit sich aber Frühaufstehen wieder lohnt, braucht Sachsen-Anhalt den Mindestlohn.
Auch die IG BAU war mit einer Aktion vertreten. Nach der Wahl von 2006 hatten die IG BAU den Fraktionen im Landtag symbolisch Arbeitshandschuhe für das Anfassen heißer Eisen und Arbeitsschutzbrillen für den klaren Blick überreicht. Jetzt, nach verlorenen fünf Jahren, wollten IG BAU-Vertreter Brillen und Handschuhe zurück. Die Vorsitzende der SPD-Fraktion Katrin Budde versicherte allerdings, dass sie und ihre Fraktionskollegen die "Starter-Kits" behalten möchten, da sie weiter an den heißen Eisen arbeiten wollen. Symbolisch überreichte sie ein Seil und erklärte, dass SPD und Gewerkschaften an einem Strang ziehen sollten – auch für den Mindestlohn. Ähnlich äußerte sich Wulf Gallert für die Fraktion DIE LINKE. Gallert brachte eine Wasserwaage mit, um die Sache mit dem Mindestlohn auch in Sachsen-Anhalt ins Lot zu bringen.
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