Deutscher Gewerkschaftsbund

Dossier Migration

02.03.2009

Integration in Betrieb und Gesellschaft

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Seit mehr als 50 Jahren kommen Menschen aus verschiedenen Ländern in die Bundesrepublik Deutschland. Viele von ihnen haben hier ihren Lebensmittelpunkt. Über Jahrzehnte wurde dies von Politik und Teilen der Gesellschaft ignoriert - mit allen Folgen für die Eingliederung in Bildung, Arbeitsmarkt und Gesellschaft.

Integration heißt: Teilhabe statt Ausgrenzung

Integration ist Prozess und Ziel zugleich. Es gilt, die Chancengleichheit zu stärken und eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben zu ermöglichen. Integrationsprozesse können nur gelingen, wenn Eingewanderte, unabhängig von der Staatsangehörigkeit, als gleichberechtigte Partner akzeptiert werden. Sie dürfen daher nicht auf rechtlicher oder sozialer Ungleichheit aufbauen.

Treffen unterschiedliche Erfahrungen, Verhaltensweisen und Weltanschauungen in einer ethnisch, kulturell und sozial heterogenen Gesellschaft aufeinander, wird Integration zu einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung. Falsch ist die weit verbreitete Annahme, dass Integration abgeschlossen sei, wenn MigrantInnen die deutsche Sprache beherrschen. Gerade auch die Einwanderung von Deutschen in die USA und nach Lateinamerika zum Ende des 18. Jahrhunderts weist auf die Langfristigkeit solcher Prozesse bis in die Gegenwart hin.

Die mit der Globalisierung verbundene wachsende Mobilität sowie die Zunahme temporärer Arbeitsmigration und Entsendung von ausländischen Arbeitskräften  erfordern erweiterte Konzepte zur beruflichen Integration und Durchsetzung der Arbeitnehmerrechte.

MigrantInnen sind keine Belastung für Gesellschaft und Wirtschaft. Sie dürfen nicht länger als mit Defiziten versehene Bevölkerungsgruppe begriffen werden. Die soziale Herkunft ist im Integrationsprozess von weit größerer Bedeutung als die ethnische oder die Religionszugehörigkeit. Eine erfolgreiche Integrationspolitik muss bei ihren Kompetenzen ansetzen, sie erweitern und Defizite beseitigen. Sie darf nicht nur die Eingewanderten in den Blick nehmen, sondern muss auch die Strukturen der Gesellschaft und des Bildungssystems verändern. Es gilt Diskriminierungen zu beseitigen und Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen.


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