Deutscher Gewerkschaftsbund

5,5 Prozent mehr Entgelt sowie eine verbindliche Alters- und Bildungsteilzeit fordert die IG Metall in der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Zuletzt beteiligten sich 450.000 Beschäftigte an Warnstreiks. Die Forderung nach einer Bildungsteilzeit entspricht dem Bedürfnis vieler Arbeitnehmer, sich weiterzubilden und fit für den Beruf zu bleiben. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten kann sich eine Auszeit für Weiterbildung aber nach eigener Aussage derzeit nicht leisten.

Die IG Metall hat jetzt angekündigt, die Warnstreiks in der Woche ab dem 9. Februar 2015 fortzusetzen. "Wir brauchen flächendeckend Bewegung bei den Arbeitgebern beim Entgelt, einer verbesserten Altersteilzeitregelung und für eine zukunftsweisende Bildungsteilzeit", sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall.

IG Metall setzt Warnstreiks in der kommenden Woche in der Metall- und Elektroindustrie unvermindert fort: http://t.co/czazbhuqSz #TrME15

— IG Metall (@IGMetall) February 8, 2015

"In den vergangenen Tagen haben über 450.000 Metallerinnen und Metaller in den Betrieben, vor den Toren und auf den Straßen bei Eiseskälte eindrucksvoll gezeigt, was sie von dem bisherigen Angebot der Arbeitgeber halten. Sie haben mit den Warnstreiks Druck gemacht und werden das auch in der kommenden Woche tun", so Wetzel weiter.

Warnstreik der Beschäftigten bei BSH in Dillingen (Bayern): Auch hier kämpfen Belegschaft und IG Metall neben Entgelterhöhungen für bessere Weiterbildungsmöglichkeiten IG Metall

Ein Schwerpunkt der Tarifrunde: Bildungsteilzeit

Dass mehr Zeit für Weiterbildung für viele Beschäftigte ein wichtiges Thema ist, hat die große Beschäftigtenumfrage der IG Metall 2013 ergeben. 70 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass sie Weiterbildung für ihre Berufstätigkeit dringend benötigen. Vielen fehlt jedoch die nötige Zeit neben dem Beruf. Wie etwa IG Metall-Mitglied Meike Rehbein von SMS Siemag in Hilchenbach schildert: "Ich arbeite Vollzeit und studiere Maschinenbau - zweimal abends und jeden Samstag. Hinzu kommen sechs Stunden pro Woche, die ich zuhause studiere. Das Studium kostet Zeit - und Freunde, das soziale Umfeld leidet. Könnte ich teilweise während der Arbeitszeit studieren, würde sich meine Situation komplett verbessern."

Ähnliches bestätigt auch IG Metall-Mitglied Ali Kaya aus Iserlohn: "Gäbe es Zeit und Geld für Weiterbildung, würde ich mir - auch mit Mitte 30 - überlegen, mich weiterzubilden. Von qualifizierten Mitarbeitern profitiert auch die Firma. Und weiterbilden wollen sich nicht nur die oberen Entgeltgruppen, die unteren ebenfalls."

Mehr Infos:

Der Tarifticker der IG Metall zur Tarifrunde

Infos und Statements zur Bildungsteilzeit

Die Warnstreiks bei Twitter

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— IG Metall (@IGMetall) February 6, 2015

360 000 Warnstreikende Bilder: http://t.co/ouXso6V3Dd (1/2) Detlef Wetzel: "Arbeitgeber sollten endlich umdenken … pic.twitter.com/SHzhHaZ0Bf

— IG Metall (@IGMetall) 5. Februar 2015

Pünktlich zum Wochenende:Über 70.000 Warnstreikende in Bayern seit Ende der Friendenspflicht!!! pic.twitter.com/reYtZZfKfb

— IG Metall Bayern (@IGMetall_Bayern) 6. Februar 2015

Meldung: FILM - Gute Gründe für Bildungsteilzeit http://t.co/gniykYB1QA #igmbw

— IG Metall BaWü (@IGMetall_BW) 6. Februar 2015