Arbeitnehmerrechte, wie das Recht auf Gewerkschaftsmitgliedschaft und Tarifverhandlungen, sind Menschenrechte. Das sieht auch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen so. Doch selbst in Europa gibt es multinationale Konzerne, die sich daran nicht halten – das hat jetzt der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) aufgedeckt.
Gemeinsam mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) macht der EGB im Vorfeld des Tages der Menschenrechte (10. Dezember) darauf aufmerksam, dass sich eine Reihe multinationaler Konzerne nicht an elementare Arbeitnehmerrechte - und damit Menschenrechte - halten. So würde etwa McDonald's in Europa zwar in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Dänemark Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften führen, nicht aber in Großbritannien. Dort weigert sich die Fast-Food-Kette standhaft, Tarifverhandlungen mit der zuständigen Gewerkschaft aufzunehmen, berichtet der EGB.
Tweet des EGB zum Tag der Menschenrechte: #StandUp4HumanRights
Hall of Shame = multi-national brands & household names refusing to negotiate with trade unions #OurPayRise #StandUp4HumanRights https://t.co/WYb1NGflfV pic.twitter.com/AQfXxfSgF1
— EUROPEAN TRADE UNION (@etuc_ces) 8. Dezember 2017
Auch der Technologie-Konzern Samsung fahre in vielen seiner Arbeits- und Produktionsstätten eine "Anti-Gewerkschafts-Politik", so der EGB. Es gebe eine "gut dokumentierte Geschichte" von Verletzungen von Arbeitnehmerrechten bei Samsung – von Armutslöhnen über "Union Busting" und erzwungene Mehrarbeit bis hin zu "moderner Sklaverei".
"In einer modernen Wirtschaft gibt es keinen Platz für Unternehmen, die nicht mit Gewerkschaften verhandeln", sagt EGB-Generalsekretär Luca Visentini. "Samsung und McDonald's präsentieren sich gerne als moderne, familienfreundliche Marken, aber ihre Haltung gegenüber Gewerkschaften ist aus dem 19. Jahrhundert", ergänzt IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow.