Acht von zehn Beschäftigten haben bei den Betriebsratswahlen 2014 ihr Wahlrecht wahrgenommen. Das zeigt ein Trendreport der Hans-Böckler-Stiftung. Damit ist die Wahlbeteiligung wie bereits 2010 erneut auf hohem Niveau – ein starkes Signal für Mitbestimmung und Demokratie im Betrieb. Drei von vier gewählten Betriebsräten sind Mitglied einer DGB-Gewerkschaft.
DGB/Simone M. Neumann
Von März bis Mai fanden in deutschen Betrieben die Betriebsratwahlen 2014 statt. Der DGB hatte unter dem Motto "Du hast es in der Hand!" zu den Wahlen aufgerufen und für die Vorteile der betrieblichen Mitbestimmung geworben. Mit Erfolg – denn ein Trendreport der Hans-Böckler-Stiftung zeigt jetzt: Die durchschnittliche betriebliche Wahlbeteiligung lag 2014 insgesamt bei 79 Prozent. Damit ist die Beteiligung wie bei den letzten Betriebsratswahlen 2010 auf unverändert hohem Niveau geblieben.
Ein weiteres gutes Ergebnis: Die Beschäftigten haben den Kolleginnen und Kollegen der DGB-Mitgliedsgewerkschaften für die betriebliche Interessenvertretung auch diesmal wieder ihr Vertrauen geschenkt. Etwa drei Viertel der Mandate entfielen auf Kandidatinnen und Kandidaten aus DGB-Gewerkschaften. Im Vergleich zu 2010 blieb auch dieser Anteil weitgehend konstant.
Im Dienstleistungsbereich haben Betriebsräte der Auswertung zufolge mit einem Frauenanteil von 46 Prozent eine nahezu „paritätische Genderbesetzung“. Bei allen neu gewählten Betriebsräten beträgt der Frauenanteil im Schnitt 30 Prozent und ist im Trendvergleich mit 2010 praktisch identisch geblieben. Um noch mehr Frauen für die Mitbestimmung im Betriebsrat zu gewinnen, empfehlen die Forscher der Hans-Böckler-Stiftung "eine genderorientierte Strategie sowohl bei der Nachwuchsförderung als auch bei der Besetzung von Vorsitzenden-Positionen" der Gremien.
"Von Wahlmüdigkeit keine Spur": Trendreport Betriebsratswahlen 2014, Böckler impuls 14/2014