Auf den Vorstandsposten deutscher Unternehmen sitzen gerade einmal zu 7,7 Prozent Frauen. Das zeigen die Berichte über die Entwicklung des Frauen- und Männeranteils in Führungsgremien in der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst, die das Bundeskabinett heute beschlossen hat. "Damit stellen sich Unternehmen selbst ein Bein", sagt DGB-Vize Elke Hannack.
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"Nur 7,7 Prozent Frauen in deutschen Vorständen – damit stellen sich Unternehmen selbst ein Bein. Denn gemischte Führungsteams sind nicht nur profitabler, sondern auch Herausforderungen besser gewachsen – das zeigt sich gerade in der Krise", so Hannack. "Die Zeit der Ausreden ist vorbei: Auf dem Arbeitsmarkt stehen ebenso hervorragend ausgebildete Frauen wie Männer, die Führungsverantwortung übernehmen wollen und können. Diese Frauen erwarten zu Recht, dass Unternehmen und Regierung Verantwortung übernehmen und für die Chancengleichheit von Frauen sorgen, weil sich freiwillig nichts tut. Der Reformvorschlag liegt auf dem Tisch und muss jetzt zügig beschlossen werden!"
Der jährliche Bericht der Bundesregierung und der heute veröffentlichte Bericht der Allbright-Stiftung zeigen: Ohne Frauenquote tut sich nichts. Wo sie gilt, stieg der Frauenanteil in Aufsichtsräten auf 35,2 Prozent. Bei Unternehmen ohne fixe Quote, sind es nur magere 19,9 Prozent. In Vorständen sieht es mit nur 7,7 Prozent noch düsterer aus. In den 100 größten deutschen Familienunternehmen sind es gerade einmal 7 Prozent. 80 Prozent der Unternehmen haben keine einzige Frau im Vorstand. 70 Prozent der dazu verpflichteten Unternehmen geben sich die "Zielgröße Null" für den Frauenanteil in Vorständen.
Vierte Jährliche Information der Bundesregierung über die Entwicklung des Frauen- und Männeranteils an Führungsebenen
und in Gremien der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes