Im Anschluss an die Rede des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil auf dem 22. Bundeskongress, machte die DGB-Jugend mit einer lautstarken Aktion auf sich aufmerksam. In gelben Warnwesten kamen die rund 50 Gewerkschafter*innen auf die Bühne um ihrer Forderung nach besseren Ausbildungsbedingungen Nachdruck zu verleihen.
DGB/ Gordon Welters
„Wir haben die klare Erwartung an die Regierung und die SPD, dass sie einen Fokus auf die betriebliche Ausbildung legt," sagte DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker im Interview mit vorwärts. Zwar sei im Koalitionsvertrag die Ausbildungsgarantie festgeschrieben, die Frage sei nur, wie sie finanziert werden soll. „Unsere Forderung nach einer Umlage steht nämlich nicht im Vertrag. Danach zahlen alle Betriebe in eine Art Zukunftsfonds ein, aus dem die Betriebe unterstützt werden, die mehr ausbilden und auch außerbetriebliche Ausbildungszentren gestärkt werden.“ Er fordert: “Wir brauchen mehr betriebliche Ausbildungsplätze. Auch weil wir nun die Geflüchteten aus der Ukraine in das Ausbildungssystem integrieren wollen.“
Vertreter*innen der Jugend übergaben Heil auf der Bühne das “Gute-Ausbildung-für-alle-Gesetz“, in dessen Mittelpunkt die umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie steht. Der Bundesarbeitminister freute sich nicht nur über den Inhalt. „Das ist das kürzeste Gesetz, das ich je gesehen habe", schmunzelte er.
Doch die Paragraphen haben es in sich. Denn auch die gesetzliche Verankerung Ausbildungsgarantie und ein bundesweiter Zukunftsfonds für Ausbildung gehören zu den Forderungen. Die DGB-Jugend kündigte an, den Erfolg der Ausbildungsgarantie daran zu messen, wie viele neue betrieblichen Ausbildungsplätze von der Bundesregierung geschaffen werden.