Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat ihren Jahresbericht vorgestellt. Die Zahl der gemeldeten Diskriminierungsfälle ist erneut gestiegen. Das gilt insbesondere für rassistische Diskriminierung. Der Jahresbericht bestätige, "dass Rassismus in Deutschland ein ernstzunehmendes Problem darstellt", sagt DGB-Vorstand Anja Piel.
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Die Zahl der Beratungsanfragen zu Diskriminierungen aufgrund der ethnischen Herkunft oder rassistischer Zuschreibungen stieg 2019 um knapp zehn Prozent auf 1176 Fälle. Das sind 33% aller Anfragen bei der Antidiskriminierungsstelle (ADS). Noch 2016 lag der Anteil bei nur 25%.
"Deutschland hat ein ernstzunehmendes Rassismus-Problem. Das bestätigen die aktuellen Zahlen der Antidiskriminierungsstelle, die auch den engagierten Demonstrierenden vom letzten Wochenende noch einmal Recht geben", sagt DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. "Gerade im Bereich Beschäftigung sind rassistische Vorkommnisse keine Seltenheit. Deshalb dringen die Gewerkschaften weiter auf präventive Betriebsvereinbarungen gegen Diskriminierung und darauf, dass endlich flächendeckend Beschwerdestellen in den Betrieben eingerichtet werden. Das sieht das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz so vor, denn es hilft Betroffenen, ihre Rechte wahrzunehmen."