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Im September beginnen rund 530 000 junge Menschen ihre Ausbildung. Gerade im Bereich Digitalisierung und Automatisierung ist in vielen Ausbildungsberufen noch Luft nach oben, wie der Ausbildungsreport der DGB-Jugend zeigt.
DGB/Colourbox
Die Arbeitswelt 4.0 braucht eine Ausbildung 4.0, die junge Menschen optimal auf ihr digitalisiertes Berufsleben vorbereitet. Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, zeigen die Zahlen des diesjährigen Ausbildungsreports, für den 16.181 Auszubildende befragt wurden.
DGB/einblick 09/2019/ CC BY 4.0
Zwar geben rund 80 Prozent der Befragten an, dass Digitalisierung und Automatisierung in ihrer Ausbildung wichtig oder sehr wichtig sind. Doch nur 54 Prozent der Jugendlichen sehen sich während ihrer Ausbildung gezielt auf die Nutzung digitaler Technologien vorbereitet. Ein knappes Drittel (29,7) Prozent fühlt sich durch die Ausbildung (eher) nicht fit für die digitalisierte Arbeitswelt.
Besonders frappierend: Während im ersten Lehrjahr noch mehr als drei Viertel der Auszubildenden optimistisch sind, was ihre die Vorbereitung auf die digitale Arbeitswelt angeht, sind es im 4. Lehrjahr nur noch 60 Prozent. Die DGB-Bundesjugendsekretärin Manuela Conte kritisiert: „Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen der generellen Bedeutung, die der Digitalisierung beigemessen wird, und den Anstrengungen, die Jugendlichen gezielt in diesem Bereich zu qualifizieren“.
Der Ausbildungsreport zeigt, dass die Azubis fit sein wollen für die technischen Veränderungen, die sie im Berufsleben erwarten. Die DGB-Jugend fordert, dass sie dafür geschult werden. Die notwendige Medienkompetenz müsse in Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben vermittelt und die Lernorte dementsprechend mit digitalen Medien und mehr Fachpersonal ausgerüstet werden. Das dafür notwendige Geld solle aus dem „Digitalpakt Schule“ der Bundesregierung kommen. Überdies fordert die DGB-Jugend, die Ausbildungsinhalte schnell an die neuen digitalen Gegebenheiten anzupassen – unter Mitarbeit der Gewerkschaften.
DGB/einblick 2019/CC BY 4.0
„Unser Report zeigt, dass die Berufsausbildung modernisiert werden muss. Der vorliegende Gesetzentwurf zur Reform Berufsbildungsgesetzes reicht da bei weitem noch nicht“, sagt Conte. Zwar ist die schon lange vom DGB geforderte Mindestausbildungsvergütung darin vorgesehen, andere Punkte fehlen jedoch: Die DGB-Jugend fordert, die Rückkehrpflicht in den Betrieb nach der Berufsschule abzuschaffen, die Azubis zu Prüfungsvorbereitung freizustellen und die Ausbildung kostenfrei zu gestalten – auch was die Ausstattung mit Laptops, Tablets und anderen mobilen Geräten angeht. Außerdem sollte das Gesetz auch für das Duale Studium gelten, das immer mehr Jugendliche absolvieren. Für zweijährige Berufsausbildungen sollte ein verbindlicher Wechsel in eine dreijähre Ausbildung geregelt sein.