Mit dem Konzeptpapier "Künstliche Intelligenz (KI) für Gute Arbeit" hat der DGB einen Nachfolger des Impulspapiers „Künstliche Intelligenz und die Arbeit von morgen“ vorgestellt. Es soll den DGB-Ansatz „Gute Arbeit by design“ konkretisieren, den Blick auf Fragestellungen und Sollbruchstellen für die Gestaltung von Veränderungsprozessen im Kontext der KI-Nutzung richten. Das Konzeptpapier soll damit einen Orientierungsrahmen für die gewerkschaftliche, politische und betriebliche Diskussion darstellen.
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Bereits im im Januar 2019 hat der DGB ein erstes Impulspapier „Künstliche Intelligenz und die Arbeit von morgen“ veröffentlicht, mit dem ein Modell zur betrieblichen Gestaltung von KI-Anwendungen skizziert wird. Mit dem darin vorgestellten Konzept „Gute Arbeit by design“ wurde ein vorausschauender Ansatz zur Arbeitsgestaltung im Kontext von autonomen Softwaresystemen vorgeschlagen: Die Gestaltung muss bereits bei der Konzeptionierung und in der Entwicklungsphase von KI-Systemen beginnen. Voraussetzung für eine gute Gestaltung ist ein breiter Beteiligungsprozess, der bereits bei der Definition der Zielsetzung für die KI und deren Anwendung beginnt und eine Folgenabschätzung einschließt.
Dieser Ansatz hat eine breite Resonanz gefunden und wird zum Beispiel von der „Plattform Lernende Systeme“: KI-Plattform der Bundesregierung oder dem „Ethikbeirat HR-Tech“ grundsätzlich geteilt. Auch im gesellschaftlichen Kontext (zum Beispiel Bertelsmann-Stiftung „Algorules“: Regeln für die Gestaltung algorithmischer Systeme) oder als Ergebnisse von Arbeitsforschungsprojekten (Umsetzungshilfen Arbeit 4.0) zeigen sich ähnliche Ansätze einer prozessorientierten präventiven Gestaltung von KI.
Mit dem jetzt im März 2020 vorgestellten Konzeptpapier "Künstliche Intelligenz (KI) für Gute Arbeit" soll der DGB-Ansatz „Gute Arbeit by design“ konkretisiert werden. Der Blick soll auf Fragestellungen und Sollbruchstellen für die Gestaltung von Veränderungsprozessen (Change-Prozesse) im Kontext der KI-Nutzung gerichtet werden. In Anlehnung an die „Bewertungsliste“ für Leitlinien der HLEG für künstliche Intelligenz der EU-Kommission, die für den allgemeinen Einsatz von KI entwickelt wurde, soll der Fokus an dieser Stelle auf die Umsetzung und deren Rahmenbedingungen gelegt werden.
Das Konzeptpapier soll damit einen Orientierungsrahmen für die gewerkschaftliche, politische und betriebliche Diskussion darstellen. Gleichzeitig geht es auch darum, die rechtlichen Lücken in den Rahmenbedingungen für innovative Aushandlungsprozesse zu schließen. Das Konzeptpapiers stellt einen 10-Punkte-Plan vor, wie ein Gesetzlicher Rahmen für einen verlässlichen KI-Einsatz aussehen kann.
DOWNLOAD DGB-KONZEPTPAPIER "Künstliche Intelligenz (KI) für Gute Arbeit" in Deutsch und Englisch
Das Konzeptpapier konkretisiert den DGB-Ansatz „Gute Arbeit by design“ und richtet den Blick auf Fragestellungen und Sollbruchstellen für die Gestaltung von Veränderungsprozessen (Change-Prozesse) in der KI-Nutzung. Das Papier liefert einen Orientierungsrahmen für die gewerkschaftliche, politische und betriebliche Diskussion.
This concept paper aims to elaborate on the German Confederation of Trade Unions' (DGB) approach ‘Good Work by design’. The focus will be on questions regarding the design of change processes in the context of AI use. The focus should be placed on the implementation and its framework conditions at this point. The concept paper aims to provide a guiding framework for trade union, political and company discussions.