Die früher als Troika bekannten Gläubigerinstitutionen der EU sowie der IWF drängen Griechenland erneut, den Arbeitsmarkt weiter zu deregulieren. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) kritisieren die Forderungen der griechischen Gläubiger scharf.
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Am 5. Dezember treffen sich die Euro-Finanzminister. Der EGB hat die Eurogruppe im Vorfeld des Treffens aufgerufen, Griechenland keine weiteren schädlichen Reformen überzustülpen.
Derzeit laufen Diskussionen zwischen der griechischen Regierung und den griechischen Gläubigern. Nach EGB-Informationen drängen die Gläubiger darauf, den ohnehin bereits stark deregulierten griechischen Arbeitsmarkt weiter zu deregulieren.
Zu den Forderungen der Gläubiger gehören nach EGB-Informationen unter anderem:
Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sagte zu den Plänen:
"Der geplante weitere Abbau von Gewerkschaftsrechten in Griechenland durch die Gläubigerinstitutionen ist völlig inakzeptabel. Er verstößt gegen europäisches Recht und widerspricht klar dem Ziel von Jean-Claude Juncker, das Soziale Europa zu stärken und den Rechtspopulismus in die Schranken zu weisen."
"Nur Voodoo-Ökonomen glauben, dass Griechenland durch den Abbau gewerkschaftlicher Grundrechte zu Wachstum und Beschäftigung zurückfinden kann. Im siebten Jahr der Krise benötigt das Land Investitionen und starke Tarifpartner mehr denn je."
Auch EGB-Generalsekretär Luca Visentini übte scharfe Kritik: "Diese neuen Forderungen nach noch weitergehenden so genannten Reformen sind komplett ideologisch getrieben und machen ökonomisch keinerlei Sinn. Sie wären der letzte Sargnagel für die Rechte griechischer Arbeitnehmer."
Meldung des EGB zu den Forderungen des IWF gegenüber Griechenland (Englisch)