Der DGB fordert besseren Schutz und mehr Rechte für die LeiharbeiterInnen. einblick hat eine Leiharbeiterin gefragt, was sie von Politik und Gewerkschaften erwartet. Sabine Baum*, 31, arbeitet seit vier Jahren als Leiharbeiterin in der Pharma-Branche.
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„Bei Gehalt, Urlaub und Sonderkonditionen bin ich schlechter gestellt als die Festangestellten. Das ist auch emotional belastend, weil ich eine Beschäftigte zweiter Klasse bin. Ich bekomme nicht die gleichen Fortbildungen und Förderungen wie die anderen Angestellten. An mir nagt auch das gesellschaftliche Bild von Leiharbeiterinnen als vorübergehende Aushilfen. Das impliziert, wir würden nichts auf die Reihe bekommen. Ich bin direkt vom Studium in die Zeitarbeit gerutscht. Damals hieß es, ‚das geht ganz schnell, dann wirst du fest übernommen‘. Aber das ist nicht passiert.
Die Unternehmen sollen aufhören, uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Dumpinglöhnen abzuspeisen. Wir werden offensichtlich gebraucht – nicht nur saisonal, nicht nur, um Spitzen abzufedern, sondern konstant über Jahre hinweg. Von den Gewerkschaften wünsche ich mir, dass sie auch tarifvertraglich festschreiben: gleiches Geld für gleiche Arbeit – ohne Hintertüren.“
*Name von der Redaktion geändert
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