Deutscher Gewerkschaftsbund

25.08.2020
Tarifrunde Bund und Kommunen

4,8 % für die Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen

4,8 % mehr, mindestens aber 150 Euro: Mit dieser Forderung gehen die DGB-Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in die im September startende Tarifrunde. Als Laufzeit für den Tarifabschluss werden 12 Monate angestrebt. Gemeinsam mit GEW, GdP und IG BAU hat die ver.di-Bundestarifkommission am 25. August ihre Tarifforderung für die anstehende Entgeltrunde beschlossen. Betroffen sind die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen.

Slogan in gelber Schrift auf türkisem Grund "Jetzt seid ihr dran! zu ver.di Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen

ver.di

Die anstehende Tarifrunde steht ganz unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Dies gilt zum einen für eventuell zu ergreifende Arbeitskampfmaßnahmen, die angesichts von Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen neu durchdacht werden müssen. Zum anderen gilt dies mit Blick auf die wirtschaftlichen Bedingungen. Deutschland erlebt derzeit den größten konjunkturellen Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg. Vor allem die Kommunen verweisen auf massive Haushaltsprobleme. Gleichzeitig haben die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in den vergangenen Monaten deutlich gemacht, dass die öffentliche Daseinsvorsorge in der Corona-Krise unverzichtbar ist. „Das muss sich in der Tarifrunde widerspiegeln“, forderte daher ver.di-Vorstandsmitglied Christine Behle. Entsprechend lautet auch das ver.di-Motto für die anstehende Tarifrunde: „Wir halten den Laden am Laufen. Jetzt seid Ihr dran!“

ver.di-Chef Frank Werneke beschrieb die Haltung der Arbeitgeber, vor allem der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), als „steil“: „Sie verkünden, dass sie eine Nullrunde anstreben.“ ver.di hätte mit der VKA gerne einen Übergangstarifvertrag ausgehandelt, doch die VKA hat das abgelehnt. Entscheidend sei jetzt, Arbeitskampffähigkeit aufzubauen. „Nur so können wir einen Erfolg erzielen“, so Werneke.

Von Bedeutung ist die Tarifrunde auch für die knapp 230.000 BundesbeamtInnen. Für sie schließt sich an eine Tarifeinigung die Besoldungsrunde an. Der DGB und seine Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des zu erkämpfenden Verhandlungsergebnisses auf die BeamtInnen des Bundes sowie die Absenkung der Wochenarbeitszeit, die aktuell 41 Stunden beträgt.

Am 1. September beginnen die Tarifverhandlungen mit der VKA und dem Bund in Potsdam. Weitere Verhandlungstermine sind für den 19./20. September sowie den 22./23. Oktober geplant.


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