In den Fokus der gewerkschaftlichen Arbeit rückte zudem der Einsatz für eine höhere Tarifbindung. Diese war seit den 1990er stetig gesunken – mit weitreichenden Folgen vor allem für die Beschäftigten. Besonders verheerend wirkt sich unter anderem die von etlichen Arbeitgeberverbänden angebotene Mitgliedschaft ohne Tarifbindung (OT-Mitgliedschaften) aus. Diese führte zum Beispiel im Handwerk zu einer Erosion des Flächentarifvertrags. Immer weniger Betriebe waren an einen Tarifvertrag gebunden. Die Folge: Der Wettbewerb wurde fortan nicht mehr über die Qualität der Produkte und Dienstleistungen geführt sondern über möglichst geringe Löhne. Erste Maßnahmen für mehr Tarifbindung konnten die Gewerkschaften mit der Großen Koalition von 2013 bis 2017 vereinbaren. Union und SPD verabschiedeten mehrere Maßnahmen, um Tarifverträge zu stärken.