Deutscher Gewerkschaftsbund

05.12.2019

Arbeiten am Limit: Arbeitsstress bleibt auf hohem Niveau

Morgens schon mit einem schlechten Gefühl zur Arbeit, weil die Arbeitsmenge die ansteht, einfach zu hoch und nicht zu schaffen ist? So geht es leider immer noch vielen Beschäftigten in Deutschland - wie der DGB-Index Gute Arbeit 2019 zeigt.

Erschöpfte blonde Frau legt Kopf auf den Schreibtisch

DGB/dolgachov/123rf.com

Arbeitsstress auf "besorgniserregend hohen Niveau" - mehr als die Hälfte fühlt sich bei der Arbeit gehetzt

Schwerpunkt der diesjährigen Auswertung des DGB-Index Gute Arbeit ist die Arbeitsintensität der Beschäftigten in Deutschland. "Das Problem zu hoher psychischer Belastung in der Arbeitswelt ist seit Jahren bekannt", sagt der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. "Für einen Großteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat sich jedoch wenig geändert. Die aktuellen Befunde des DGB-Index Gute Arbeit zeigen: Der Arbeitsstress bleibt auf einem besorgniserregend hohen Niveau."

Mehr als die Hälfte der Befragten (53%) berichten, dass sie sich bei der Arbeit sehr häufig oder oft gehetzt fühlen.

Bei vielen steigt die Belastung sogar noch

Und bei vielen Beschäftigten scheint die Arbeitsbelastung sogar noch zu steigen: Mehr als ein Drittel (34%) der Befragten berichtet, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten mehr Arbeit verrichten mussten, als noch ein jahr zuvor.

DGB-Index Gute Arbeit

Insgesamt berichtet mehr als ein Viertel der Beschäftigten (26%), dass sie sehr häufig oder oft die Arbeitsmenge, die sie eigentlich erledigen müssten, nicht in der vorgesehenen Arbeitszeit schaffen können.

DGB-Index Gute Arbeit

Dabei zeigen sich durchaus Unterschiede nach Berufen und Branchen. Besonders hoch ist der Anteil von Beschäftigten, die ihre Arbeit in der vorgesehenen Arbeitszeit nicht schaffen können, in verschiedenen Dienstleistungsberufen.

DGB-Index Gute Arbeit

DGB-Vorsitzender Hoffmann: Verantwortung bei den Arbeitgebern

"Hier liegt die Verantwortung ganz klar bei den Arbeitgebern", betont der DGB-Vorsitzende Hoffmann. "Sie müssen die Überlastung und die damit einhergehenden gesundheitlichen Gefährdungen der Beschäftigten vermeiden. Die Gewerkschaften haben zahlreiche Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen zum Schutz der Gesundheit abgeschlossen. Diese müssen zum Standard für alle Beschäftigten werden."


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Pressemitteilung
DGB-­In­dex Gu­te Ar­beit 2019: Ar­bei­ten am Li­mit – auf Kos­ten der Ge­sund­heit
Junge Frau mit traurigem Blick vor Menschenmenge, verschwommen
DGB/Axel Bueckert/123rf.com
Nur 13 Prozent der Beschäftigten in Deutschland bewerten ihre Arbeitsbedingungen grundsätzlich gut. Ein Fünftel arbeitet unter schlechten Bedingungen. Insbesondere die hohen Arbeitsbelastungen und die damit verbundenen Probleme treiben die Menschen um. Das sind zentrale Ergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit 2019.
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