Jobs in Privathaushalten sind oft prekär – auch Schwarzarbeit ist weit verbreitet. Warum das nicht so bleiben kann und welche Rahmenbedingungen nötig sind, damit auch in Privathaushalten gute Arbeitsplätze entstehen können, beantwortet die neue Ausgabe von "arbeitsmarkt aktuell".
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Schwarzarbeit ist in deutschen Haushalten nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) schätzt, dass von den 3,6 Millionen Haushaltshilfen, die hierzulande beschäftigt sind, mindestens 2,6 Millionen schwarz arbeiten. Die Bundesagentur für Arbeit geht sogar davon aus, dass rund 95 Prozent der so genannten "Haushaltsnahen Dienstleistungen" schwarz erbracht werden.
Das ist auch Folge einer falschen staatlichen Regulierung. Der Versuch des Gesetzgebers, durch eine Subventionierung von Minijobs steuerliche Anreize zu schaffen und so Schwarzarbeit einzudämmen, ist gescheitert. Im Gegenteil: Die Minijobregelung setzt Fehlanreize und verhindert sozialversicherungspflichtige Arbeit. Zudem können nur Besserverdienende die Steuervergünstigungen in Anspruch nehmen; Haushalte mit geringem oder durchschnittlichem Einkommen gehen bei dem derzeitigen Fördersystem leer aus.
Schwarzarbeit ist nicht nur ein Problem von Steuer und Sozialversicherung. Es ist zu vermuten, dass während der Schwarzarbeit zumindest zum Teil auch Leistungen der Grundsicherung in Anspruch genommen werden. Bessere Rahmenbedingungen für die Arbeit in privaten Haushalten würden also auch das Hartz-IV-System entlasten.
Schätzungen gehen davon aus, dass unter günstigeren Bedingungen mehrere hundertausend sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstehen können. Gleichzeitig können sich für die Beschäftigten Perspektiven auf Weiterbildung eröffnen. So können haushaltsnahe Dienstleistungen ein Sprungbrett in höherqualifizierte Beschäftigung werden.
Der DGB schlägt vor, die Arbeit in Privathaushalten neu zu organisieren und durch höhere Unterstützung zu legalisieren. Das hat er in einem Grundsatzbeschluss bekräftigt.
Jobs in Privathaushalten sind oft prekär – auch Schwarzarbeit ist weit verbreitet. Warum das nicht so bleiben kann und welche Rahmenbedingungen nötig sind, damit auch in Privathaushalten gute Arbeitsplätze entstehen können, beantwortet die neue Ausgabe von "arbeitsmarkt aktuell".
In Privathaushalten können gute Arbeitsplätze entstehen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Durch eine Reform der öffentlichen Förderpraxis der Arbeit in Privathaushalten können Schätzungen zufolge mehrere hunderttausend sozialversicherte Arbeitsplätze mit Perspektive geschaffen werden.