Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft trägt laut einer US-Studie dazu bei, dass rassistische Ressentiments unter Weißen abgebaut werden.
DGB/pexels/Andrea Piacquadio
Die USA sind im Jahr der US-Präsidentschaftswahl in vielen Fragen gespalten. Aktuell demonstrieren täglich Tausende landesweit gegen Rassismus. Vor allem die Polizei steht in der Kritik. Wiederholt waren schwarzer US-Bürger nach Einsätzen und Festnahmen gestorben. Aber auch in anderen Bereichen steht der Kampf gegen strukturellen Rassismus im Fokus. Eine aktuelle US-Studie zeigt nun, dass die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft großen Einfluss darauf hat, wie tolerant Menschen sind.
Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft trägt laut Studie dazu bei, dass rassistische Ressentiments unter Weißen abgebaut werden. Dies trifft zumindest auf die untersuchten Jahrgänge von Neu-Mitgliedern zwischen 2010 und 2016 zu. Frymer und Grumbach stellen zudem fest, dass weiße Gewerkschaftsmitglieder politische Maßnahmen, die Afroamerikanern zu Gute kommen, deutlich stärker befürworten. Ihr Fazit: Gewerkschaften stärken liberale Ansichten ihrer weißen Mitglieder und spielen somit eine wichtige Rolle, um Rassismus und wirtschaftliche Ungleichheit in den USA zu bekämpfen. Allerdings weisen die Forscher auf den sinkenden gewerkschaftlichen Organisationsgrad in den USA hin. Waren 1970 noch 30 Prozent aller US-ArbeitnehmerInnen Mitglied in einer Gewerkschaft, so sind es heute nur zehn Prozent.