Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) hat seinen jährlichen Report zur Verletzung von Gewerkschafts- und Arbeitnehmerrechten veröffentlicht. Die Zahl der Länder, in denen Beschäftigte und Gewerkschafter bedroht werden oder Gewalt ausgesetzt sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigert.
Demonstration von Mitgliedern einer Gewerkschaft für Arbeiterinnen in Bangladesch. Das südasiatische Land steht auf der IGB-Liste der 10 gefährlichsten Länder für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit.
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In immer mehr Ländern werden Beschäftigte bedroht
Die Zahl der Länder, in denen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer körperlicher Gewalt und Drohungen ausgesetzt sind, hat sich in nur einem Jahr um zehn Prozent erhöht. Das geht aus dem "Global Rights Index 2017" des IGB hervor.
Die 10 schlimmsten Länder
Der IGB hat außerdem wieder eine Liste mit den "Ten worst countries in the world for working people" (also den "10 schlimmsten Ländern der Welt für arbeitende Menschen") veröffentlicht:
IGB
Tarifverhandlungen: In mehr als drei Viertel aller Länder teilweise oder komplett verweigert
Auch die weiteren Ergebnisse aus den insgesamt 139 untersuchten Ländern sind teilweise erschreckend:
- In mindestens 11 Ländern wurden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ermordet, wie etwa in Bangladesch, Brasilien, Kolumbien, Guatemala, Honduras, Italien, Mauretanien, Mexiko, Peru, den Philippinen und Venezuela.
- In 84 Ländern sind Beschäftigte vom Arbeitsrecht ausgeschlossen.
- In mehr als drei Vierteln der Länder wird einigen oder allen Beschäftigten das Streikrecht verweigert.
- In mehr als drei Vierteln der Länder werden einigen oder allen Beschäftigten Tarifverhandlungen verweigert.
- 50 Länder beschränken die Rede- und Versammlungsfreiheit.
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Der komplette IGB-Report: