Vor fünf Jahren ist das Deutschlandstipendium gestartet, jetzt wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund und das Deutsche Studentenwerk sehen einige Punkte durchaus kritisch. So hat die Förderung weniger Studierende erreicht als geplant, auch die soziale Ungleichheit beim Zugang wurde nicht abgemildert.
DGB/Simone M. Neumann
2011 hat der Bund das Deutschlandstipendium ins Leben gerufen, ein damals neues Konzept der privat-öffentlichen Bildungspartnerschaft. Die Idee: Leistungsstarke und engagierte junge Menschen erhalten, unabhängig von ihrem Einkommen, 300 Euro im Monat. Die Hälfte dieser Summe wird von privaten Förderern finanziert, die andere Hälfte vom Bund.
Fünf Jahre nach dem Start wurden nun die Wirkungen und Erfolgsbedingungen des Programms untersucht. Auf der Grundlage dieser Evaluation und einer Begleitforschung hat der Beirat Deutschlandstipendium eine Stellungnahme formuliert, die Empfehlungen für die weitere Entwicklung des Programms enthält. Weitere Infos: Stellungnahme des Beirats Deutschlandstipendium
Matthias Anbuhl und Achim Meyer auf der Heyde, die Vertreter von DGB und Deutschem Studentenwerk im Beirat, haben sich dieser Stellungnahme nicht angeschlossen und ein abweichendes Votum abgegeben. Sie schätzen unter anderem die Zahl der Stipendien und der privaten Förderer kritisch ein.
Bei der weiteren Gestaltung des Programms sollte geprüft werden, wie solch ein Stipendium zur Milderung von sozialer Ungleichheit beitragen kann, so DGB und DSW. Außerdem sollte das Konzept des Evaluationsberichts geprüft und verbessert werden.