Millionen Menschen kennen Starkoch Frank Rosin aus TV-Sendungen wie "Rosins Restaurant" oder "Hell's Kitchen". Jetzt geht der TV-Star hart mit der Gastronomie-Branche ins Gericht – und verteidigt Mindestlohn und faire Arbeitszeiten.
In seiner TV-Sendung "Rosins Restaurant" hilft Sternekoch Frank Rosin Pleite-Restaurants wieder auf die Erfolgsspur. Dass er dabei gegenüber den Restaurant-Betreibern immer wieder sehr deutliche Worte findet, macht den Erfolg seiner Sendung aus.
Jetzt hat Rosin erneut sehr deutliche Worte gefunden: diesmal gegen die eigene Branche. Auf Facebook kommentierte Rosin einen Artikel über die Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Arbeitgeberverband Dehoga. Rosin - selbst Restaurantbetreiber - ergriff dabei aber nicht Partei für die Arbeitgeberseite. Stattdessen machte er seinem Ärger über die Arbeitsbedingungen in der Gastronomie-Branche Luft.
Der Dehoga fordert immer wieder "flexiblere Arbeitszeiten" – auch über die Grenzen des heute gültigen Arbeitszeitgesetzes hinaus. "Sicher, flexible Arbeitszeiten sind gut. Ich habe dennoch die Sorge, dass die Branche das wieder ausnutzt", sagt Rosin. Der Arbeitgeberverband Dehoga begründet seine Forderung nach mehr "Flexibilität" mit Veranstaltungen wie Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern, die man nicht einfach nach einer bestimmten Zeit abbrechen könne. "Die Geschichte mit Hochzeiten und Geburtstagen ist doch nur eine perfide Ausrede der Branche", machte Rosin jetzt in seinem Facebook-Post deutlich. "Wenn flexible Arbeitszeiten in der Gastronomie eingeführt werden sollen, z.B. 4 Tage 12 STD. am Tag, dann muss ja für den 5. Arbeitstag trotzdem ein extra Mitarbeiter eingestellt werden", erklärt Rosin. "Das ist eine Milchmädchenrechnung."
Doch nicht nur die Arbeitszeit nimmt Rosin in den Blick. Es sei, so der Starkoch auf Facebook, "höchste Zeit" gewesen, dass der Mindestlohn eingeführt wurde. "Die Unternehmer in der Branche müssen von Grund auf Ihre Kalkulationen richten um auf die neuen sozialen Bedingungen zu reagieren", fordert Rosin auf Facebook. "In den letzten 40-50 Jahren ist die Branche teilweise mit Sklaventum aufgebaut worden. Nur deshalb konnten die Gastronomen und Hoteliers Geld verdienen. Das ist hier und jetzt zu Ende."
Der komplette Facebook-Post von Frank Rosin: