Die tschechischen Gewerkschaften diskutieren den Umbau der Energiewirtschaft. Auch wenn dort bisher keine mit Deutschland vergleichbare Energiewende stattfindet, verfolgt die tschechische Regierung das Ziel den Anteil der Kohleverstromung von 60% auf 15% bis 2040 zu reduzieren. Welche Auswirkungen damit für eine Region wie das nordböhmische Braunkohlerevier verbunden sind, waren Thema eines Gewerkschaftstreffens.
DGB
Die gewerkschaftlichen Standpunkte zur Gestaltung des Strukturwandels und der Energiewende standen im Mittelpunkt der Diskussion. Dabei hatten die tschechischen Kolleginnen und Kollegen ein besonderes Interesse an den Ergebnissen der deutschen Strukturwandelkommission und der Mitarbeit der Gewerkschaften in diesem Gremium. Im Verlauf des Gesprächs zeigte sich, dass diese Ergebnisse hilfreich aber nicht einfach auf die Situation in Nordböhmen übertragbar sind. Vielmehr müssen die regionalen Bedingungen berücksichtigt werden. So berichteten die tschechischen Gewerkschaften von den besonderen Herausforderungen durch die starke Abhängigkeit von den konventionellen Energieträgern und den eingeschränkten Möglichkeiten für Erneuerbaren Energien. Es braucht spezifische Herangehensweisen, die auf die Entwicklungspotentiale einer Region zugeschnitten sind. Um dabei von den gegenseitigen Erfahrungen zu profitieren, soll der gewerkschaftliche Austausch fortgesetzt werden.