„Heimat“ ist das Thema der Ruhrfestspiele Recklinghausen vom 1. Mai bis 17. Juni. Die Ruhrfestspiele wollen mit ihrem Programm denen etwas entgegensetzen, die das Gefühl von Heimat instrumentalisieren und zur eigenen Abgrenzung missbrauchen.
Ruhrfestspiele/Peter Rigaud
Die gezeigten Stücke werfen Fragen zu den Themen Herkunft und Identität, Heimat und Flucht auf. Zur Eröffnung wird Dürrenmatts tragische Komödie über eine folgenschwere Rückkehr in die Heimat gezeigt: „Der Besuch der alten Dame“. Mit dabei in diesem Jahr: Die Hollywood-Größen John Malkovich und Bill Murray.
2018 bedeutet auch eine einschneidende Zäsur in der Heimat der Ruhrfestspiele, dem Ruhrgebiet: das Ende des Steinkohlebergbaus. Damit endet eine Ära, die die Menschen ebenso wie das Festival maßgeblich geprägt haben. Auch der Leiter des Festivals nimmt seinen Hut: Es ist die letzte Spielzeit von Frank Hoffmann, 63, der die Ruhrfestspiele seit 2004 geleitet hat. Ab dem 1. August übernimmt Olaf Kröck, 45, bisher Chefdramaturg und Intendant am Bochumer Schauspielhaus.
Die Ruhrfestspiele, deren Gesellschafter der DGB und die Stadt Recklinghausen sind, sind das älteste Theaterfestival Europas. Sie fanden zum ersten Mal 1947 statt. Damals bedankten sich Hamburger SchauspielerInnen mit Aufführungen für die Solidarität der Recklinghäuser Bergleute, die im Winter zuvor Kohle zum Heizen der Theater an die Elbe geschickt hatten.