Deutscher Gewerkschaftsbund

22.05.2017

"Griechenland braucht dringend einen Schuldenschnitt"

Noch mehr Reformen, noch härter sparen? DGB-Chef Reiner Hoffmann lehnt weitere Auflagen für Griechenland klar ab: "Die Reformen, die Finanzminister Schäuble empfiehlt, hätten katastrophale Folgen." Statt die Bevölkerung mit unsinnigen Sparmaßnahmen zu erdrücken sollten endlich wieder Perspektiven für junge Menschen und die Wirtschaft geschaffen werden.

Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes

DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann DGB/Simone M. Neumann

Die Finanzminister der 19 Euro-Länder verhandeln wieder einmal über Hilfen für Griechenland. Es geht um die Freigabe von weiteren Krediten aus dem dritten Hilfspaket und die Umsetzung der Reformauflagen. Zusätzliche Schuldenerleichterungen stehen laut Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble derzeit nicht an: Die griechischen Wachstumszahlen seinen nach wie vor unzureichend, weitere strukturelle Maßnahmen deshalb erforderlich.

Anlässlich der Debatte über einen Schuldenschnitt für Griechenland und weitere Reformauflagen bezieht der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann klare Position:

„Die griechische Bevölkerung darf nicht weiter mit diesen ökonomisch wie sozial unsinnigen Sparprogrammen erdrückt werden. Es muss endlich Schluss sein mit der besinnungslosen Austeritätspolitik für Griechenland.  Das Land braucht dringend den versprochenen Schuldenschnitt, die Wiederherstellung der Tarifvertragssysteme und echte Perspektiven für die jungen Menschen.

Die Reformen, die Finanzminister Schäuble empfiehlt, hätten katastrophale Folgen. Die Einkommen  würden weiter sinken und die Staatsausgaben drastisch gekürzt. Damit schwindet nicht nur die Kaufkraft, sondern dringend notwendige Wachstumsperspektiven würden im Keim erstickt. Die bittere Erfahrung hat gezeigt: Sparen in der Krise führt in den wirtschaftlichen und sozialen Abgrund. Andere Krisenländer – Spanien und Portugal etwa – erholen sich wirtschaftlich, wenn auch viel zu langsam, weil sie den Sparkurs gelockert haben. Das wäre auch für Griechenland die bessere Antwort als weitere Einschnitte. Die griechische Tragödie muss ein Ende haben.“


Nach oben

Weitere Themen

Zu­sam­men für De­mo­kra­tie. Im Bun­d. Vor Or­t. Für Al­le.
Gruppe junger Menschen stehen lachend im Kreis und legen ihre Hände aufeinander
DGB/rawpixel/123rf.com
„Zusammen für Demokratie. Im Bund. Vor Ort. Für Alle“: Unter diesem Motto haben wir uns mit rund 50 anderen Organisationen zu einem starken Bündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam verteidigen wir unsere Demokratie – und alle, die hier leben.
Zur Pressemeldung

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai rufen wir Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen auf. 2024 steht der 1. Mai unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Das sind unsere 3 Kernversprechen. Wir geben Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …