Das Angebot der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen der Systemgastronomie würde für viele Mitarbeiter der Fast-Food-Ketten ein Gehalt nur ganz knapp über dem Mindestlohn bedeuten. Die Gewerkschaft NGG hat deshalb zu Warnstreiks aufgerufen. DGB-Vize Elke Hannack unterstützte die Kolleginnen und Kollegen bei McDonald's in Berlin vor Ort in ihrem Arbeitskampf.
DGB
Seit Oktober 2016 verhandeln die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) über einen neuen Tarifvertrag für die rund 100.000 Beschäftigten, die bei McDonald’s, Burger King, Nordsee, Kentucky Fried Chicken, Pizza Hut, Autogrill und Starbucks arbeiten. Nachdem auch in der dritten Tarifrunde keine Einigung erzielt werden konnte, hat die NGG den Druck auf die Arbeitgeber erhöht und zu Warnstreiks aufgerufen.
Einer der Warnstreiks fand in einer Berliner McDonalds'-Filiale nahe dem ehemaligen deutsch-deutschen Grenzübergang "Checkpoint Charlie" statt. Mit dabei: DGB-Vize Elke Hannack. In Anspielung an die berühmten Grenzübergangsschilder am damaligen Checkpoint ("Achtung! Sie verlassen jetzt den amerikanischen Sektor") trugen die Warnstreikenden Schilder mit der Aufschrift: "Achtung! Sie betreten jetzt den Mindestlohn-Sektor". Denn das Arbeitgeberangebot in den Tarifverhandlungen nennt die NGG schlicht "läppisch": Die Mitarbeiter in der untersten Tarifgruppe sollen künftig mit drei Cent mehr als dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde abgespeist werden.
DGB
DGB
Bisher gab es bundesweit 38 Warnstreiks, davon 25 in Berlin. "Wir werden den Druck weiterhin konstant hoch halten, bis uns ein akzeptables Angebot vorgelegt wird", sagte Guido Zeitler, der Verhandlungsführer der Gewerkschaft NGG.
NGG
In Deutschland kämpft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) für besser Arbeitsbedingungen und Einkommen der Beschäftigten in der Systemgastronomie.