Deutscher Gewerkschaftsbund

01.05.2010
Tag der Arbeit

1. Mai 2010: DGB-Chef fordert harte Beschränkung von Finanzspekulationen

1. Mai Motto 2010 Wir gehen vor!

 

Rund 464.000 Menschen den DGB-Veranstaltungen zum 1. Mai 2010 teilgenommen. Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sprach auf der Hauptkundgebung auf dem Essener Kennedyplatz. In seiner Rede forderte er eine harte Regulierung des Finanzsektors. "Wir müssen vorbeugen und den Schamlosen in die Arme fallen. Wir müssen sie zur Kasse bitten und sie müssen für den angerichteten Schaden mindestens auch aufkommen", betonte Sommer. Eine zweite Krise dieser Art sei nicht beherrschbar und letztlich eine Bedrohung für Frieden und Demokratie.

Die zentrale Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Essen

Alle Fotos: DGB/Simone M. Neumann

Der Maiaufruf des DGB

Wir, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erwirtschaften Tag für Tag den Wohlstand dieses Landes. Deshalb fordern wir zu Recht: Wir gehen vor!

Die Krise ist noch nicht vorbei. Gewerkschaften und Betriebsräte haben maßgeblich dazu beigetragen, dass bislang ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert werden konnte. Kurzarbeit, Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, Konjunkturprogramme und die Abwrackprämie waren Maßnahmen, für die sie gekämpft haben. Nun kommt es darauf an, dass der Staat in der Lage bleibt, unverschuldet in Not geratenen Menschen zu helfen, Arbeitsplätze zu sichern und Unternehmen zu stabilisieren. Die Verursacher der Krise müssen für die Finanzierung der Krisenlasten gerade stehen und für mehr Beschäftigung, Bildung und soziale Sicherheit in die Pflicht genommen werden.

Mainelke 2010

DGB

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften fordern ein grundlegendes Umdenken in der Gesellschaft. Die Wirtschaft muss den Menschen dienen und nicht den Spekulanten. Wir brauchen eine neue, nachhaltige Form des Wirtschaftens mit mehr Mitbestimmung in den Betrieben und Verwaltungen. Deshalb kämpfen wir für „Gute Arbeit“, sichere Beschäftigung und gute Tarifverträge.

Um die nächste Spekulationsblase zu verhindern, müssen Zockern und Spekulanten klare Grenzen gesetzt werden. Es darf nicht sein, dass auf den Untergang ganzer Staaten gewettet wird. Mit der Spekulation gegen den Euro werden die sozialen Errungenschaften der Arbeitnehmerschaft in ganz Europa bedroht.

Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich weiter geöffnet. Der Sozialstaat muss die Gerechtigkeitslücke schließen. Es darf nicht sein, dass die Milliardensummen deutscher Steuersünder unbehelligt im Ausland verschwinden und die Kinderarmut im Land steigt. Deshalb müssen hohe Einkommen und Erbschaften stärker besteuert werden. Wir streiten für einen Staat, der die Lebensrisiken – Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter, Pflege – verlässlich absichert und sozialen Aufstieg durch Bildung und Arbeit ermöglicht. Wir lehnen die Kopfpauschale im Gesundheitssystem ab. Sie ist ungerecht und stellt das Solidarprinzip auf den Kopf. Ebenso stellen wir uns mit Nachdruck gegen jede weitere Verschlechterung bei der Rente.

Der Maiaufruf als PDF zum Ausdrucken!

Maiaufruf 2010: Wir gehen vor (PDF, 195 kB)

Wir demonstrieren am 1. Mai für Gute Arbeit, Gerechte Löhne und einen starken Sozialstaat. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen endlich vorgehen.

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften bekämpfen jeden Versuch, aus der Krise Kapital zu schlagen. Stattdessen gilt es, soziale Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Dumpinglöhne und Prekäre Beschäftigung müssen energisch bekämpft werden. Die Einführung von Mindestlöhnen, ein gesetzlicher Mindestlohn, ist dringlicher denn je. Dazu gehört nicht zuletzt „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ statt „Missbrauch der Leiharbeit“. Vom Arbeitseinkommen muss man leben können. Eine Regierung, die Niedriglöhne duldet, verzichtet nicht nur auf Steuereinnahmen. Sie subventioniert Unternehmen unnötigerweise mit Steuermitteln und beschädigt die Würde der Arbeit.

Wir stellen uns quer gegen jegliche Demagogen. Ob sie den Solidargedanken mit Füßen treten, gegen Minderheiten hetzen oder alte Nazi-Parolen aufwärmen. Der 1. Mai ist unser Fest der Solidarität. Hier gibt es keinen Fußbreit Platz für alte und neue Nazis.

Wir demonstrieren am 1. Mai für Gute Arbeit, Gerechte Löhne und einen starken Sozialstaat. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen endlich vorgehen!


Die Reden zum 1. Mai 2010


VorstandOrt
DGB Michael Sommer
DGB-Vorsitzender
Hauptkundgebung
Essen, Kennedyplatz,  11.00 Uhr
DGB Ingrid Sehrbrock
stellvertretende DGB-Vorsitzende
Bad Kreuznach
DGB Annelie Buntenbach
DGB-Vorstandsmitglied
Bielefeld
DGB Claus Matecki
DGB-Vorstandsmitglied
Mülheim/Ruhr
IG BAU Klaus Wiesehügel Koblenz
IG BCE Michael Vassiliadis Alfeld/Leine
GEW Ulrich Thöne Bremen
IG Metall Berthold Huber
IG Metall 1.Vorsitzender
Frankfurt/Main
IG Metall Detlef Wetzel
IG Metall 2. Vorsitzender
Ingolstadt
NGG Franz-Josef Möllenberg Duisburg
TRANSNET Alexander Kirchner Stuttgart
ver.di Frank Bsirske Hannover
Mairede Michael Sommer 2010 (PDF, 74 kB)

Motto: Wir gehen vor! Gute Arbeit. Gerechte Löhne. Starker Sozialstaat. DGB-Hauptkundgebung zum 1. Mai 2010 in Essen.

Ingrid-Sehrbrock-Mai-Rede-2010.pdf (PDF, 115 kB)

Motto: Wir gehen vor! Gute Arbeit. Gerechte Löhne. Starker Sozialstaat. DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2010 in Bad Kreuznach.

Annelie Buntenbach: Rede zum 1.Mai 2010 (PDF, 76 kB)

Motto: Wir gehen vor! Gute Arbeit. Gerechte Löhne. Starker Sozialstaat. DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2010 in Bielefeld

Claus Matecki: Rede zum 1.Mai 2010 (PDF, 106 kB)

Motto: Wir gehen vor! Gute Arbeit. Gerechte Löhne. Starker Sozialstaat. DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2010 in Mülheim.


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