In Südkorea ist der Verwaltungsrats-Chef von Samsung Electronics zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er gewerkschaftliche Aktivitäten im Unternehmen "massiv und gezielt" sabotiert habe, wie das Manager Magazin berichtet. Auch in Deutschland ist "Union Busting" kein Kavaliersdelikt. Der DGB fordert seit Langem entsprechende Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften.
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Der Begriff "Union Busting" kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Gewerkschaften sprengen, bekämpfen, kaputtmachen. Gemeint ist das systematische und professionell geplante Vorgehen gegen gewerkschaftliche Interessenvertretungen. In Deutschland geht es dabei meistens um die Be- oder Verhinderung von Betriebsratsarbeit.
Sang-Hoon Lee, Verwaltungsrats-Vorsitzender von Samsung Electronics, und 25 weitere Angeklagte sollen unter anderem Mitarbeiter wegen gewerkschaftlicher Aktivitäten bespitzelt und Subunternehmen gekündigt haben, in denen die Beschäftigten sich gewerkschaftlich organisieren.
Union Busting ist auch in Deutschland kein Kavaliersdelikt: Wer Betriebsräte in ihrer Tätigkeit behindert oder Betriebsratswahlen be- oder verhindert, dem drohen laut Betriebsverfassungsgesetz bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafen.
Doch bisher gibt es in Deutschland kaum Strafverfahren wegen Union Busting. Dabei häufen sich die Fälle, die eine Strafverfolgung rechtfertigen würden. Der DGB fordert deshalb seit Langem Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften, die diesen Straftaten nachgehen.
18 Monate Gefängnis wegen Union Busting in Südkorea. Auch in Deutschland drohen harte Strafen für die Behinderung von Betriebsräten. Was braucht's eurer Meinung nach, um Betriebsräte zu stärken?